Glossar
Biokraftstoffquote
Die Biokraftstoffquote legt den jenen Anteil des Kraftstoffabsatzes fest, der mindestens durch Biokraftstoffe abgedeckt werden muss. Gemäß dem Biokraftstoffquotengesetz werden in
Deutschland von 2010 bis 2014 mindestens 6,25 Prozent des Kraftstoffverbrauchs
durch Biokraftstoffe abgedeckt. Ab 2015 wird die Biokraftstoffquote über das
Kriterium der Treibhausgaseinsparung des jeweiligen Biokraftstoffs definiert.
Das Biokraftstoffquotengesetz legte seit 2007 die Mindestquote für Biokraftstoffe
am Kraftstoffverbrauch fest. Die Mineralölkonzerne können diesen Anteil durch
das Beimischen von Biokraftstoff zu fossilen Kraftstoffen erbringen, durch den
Absatz von reinem Biokraftstoff oder durch den Erwerb von Quoten abgesetzter
Biokraftstoffmengen anderer Anbieter.
Siehe auch
> Biokraftstoff
> Biokraftstoffquotengesetz
> Biomasse
Beschäftigungsmotor Erneuerbare Energien
Erneuerbare Energien schaffen Arbeit. 2012 waren ca. 378.000 Menschen mit der Planung, Montage und dem Betrieb von Anlagen in Deutschland beschäftigt. Damit hat
sich die Zahl der Arbeitsplätze seit 1998 mehr als verfünffacht. Aufgrund der weltweit steigenden
Nachfrage nach Erneuerbaren Energien rechnet die Branche damit, im Jahr
2020 in Deutschland über 500.000 Menschen Arbeit zu geben. Ein Großteil
wird direkt für den Export von Anlagen und Zubehör arbeiten, um die
steigende Nachfrage nach deutscher Erneuerbare-Energien-Technik im
Ausland zu erfüllen.
Dabei kommt der Branche die jahrelange erfolgreiche Entwicklung auf dem Heimatmarkt zugute, die sie zu einem
weltweiten Technologieführer gemacht hat.
Biodiesel
Biodiesel ist der in Deutschland am weitesten verbreitete Biokraftstoff.
Biodiesel wird mittels eines chemischen Prozesses, der Umesterung, aus
Pflanzenöl von Ölpflanzen unter Einsatz von Alkohol gewonnen. In
Deutschland kommt hauptsächlich Raps zum Einsatz. Auch Sonnenblumenöl,
Soja- und Palmöl können verarbeitet werden, wenn Produzenten
nachweislich bestimmte ökologische Mindestkriterien einhalten. Neben der
Nutzung von Pflanzenölen zur Kraftstoffherstellung können auch
Reststoffe wie Fritier- oder Bratfett für die Biodieselproduktion
genutzt werden. Nebenprodukt der Produktion von Biodiesel ist Glycerin,
das in der chemischen Industrie zum Einsatz kommt. Rapsschrot, ein
weiteres Koppelprodukt der Biodieselproduktion, dient als Futtermittel.
Biodiesel kann sowohl als Reinkraftstoff getankt werden oder fossilem
Dieselkraftstoff in Deutschland bis zu einem Anteil von 7 Prozent
beigemischt werden.
Siehe auch
> Biokraftstoff
> Biokraftstoffquote
> Biokraftstoffquotengesetz
Bioethanol
Bei Ottomotoren kommt statt Biodiesel Bioethanol zum Einsatz. Als
Rohstoffe für die Herstellung von Bioethanol eignen sich stark zucker-
und stärkehaltige Pflanzen wie Zuckerrüben, Zuckerrohr, Roggen, Weizen,
Mais und Kartoffeln. In Deutschland kommen hauptsächlich Getreide und
Zuckerrüben zum Einsatz. Wie herkömmlicher Alkohol wird Bioethanol durch
alkoholische Gärung aus Zucker mit Hilfe von Mikroorganismen gewonnen
und anschließend durch thermische Trennverfahren gereinigt. Bioethanol
kann sowohl als Reinkraftstoff (sog. E85) getankt werden oder fossilem
Ottokraftstoff in Deutschland bis zu einem Anteil von 10 Prozent (E10)
beigemischt werden.
Siehe auch
> Biokraftstoff
> Biokraftstoffquote
> Biokraftstoffquotengesetz
Biogas
Biogas entsteht, wenn Biomasse unter Ausschluss von Licht und Sauerstoff
in einem Gärbehälter, dem Fermenter einer Biogasanlage, durch bestimmte
Bakterien abgebaut wird. Biogas besteht aus Methan, Kohlendioxid,
Sauerstoff, Stickstoff und Spurengasen (u.a. Schwefelwasserstoff). Der
Hauptbestandteil, das Methan, ist energetisch nutzbar. Biogas kann
sowohl aus Energiepflanzen (z.B. Mais, Getreide) als auch aus Rest- und
Abfallstoffen wie Biomüll, Abfälle aus der Nahrungsmittelindustrie,
Ernteresten und Stroh sowie tierischen Exkrementen wie Gülle und Mist
gewonnen werden. Das in einer Biogasanlage erzeugte Biogas kann in einem
Blockheizkraftwerk zu Strom und Wärme umgewandelt werden. Wird Biogas
aufbereitet und gereinigt (sog. Biomethan), kann es auch direkt in
bestehende Erdgasnetze eingespeist und fossilem Erdgas beigemischt oder
in Fahrzeugen mit Gasmotor als Kraftstoff genutzt werden.
Siehe auch
> Biomethan
> Blockheizkraftwerk (BHKW)
> Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)
Biokraftstoff
Aus Biomasse gewonnener Kraftstoff für den Betrieb von
Verbrennungsmotoren (z.B. in Fahrzeugen oder Blockheizkraftwerken) oder
Heizungen. Zu Biokraftstoffen zählen Biodiesel, Bioethanol, Biomethan
(aus Biogas), reine Pflanzenöle und die synthetischen Biomass-to-Liquid
(BtL) - Kraftstoffe.
Siehe auch
> Biodiesel
> Bioethanol
> Biogas
> Biokraftstoffquote
> Biokraftstoffquotengesetz
> Koppelprodukte
Biokraftstoffquotengesetz
Das Biokraftstoffquotengesetz legt den Mindestabsatz von Biokraftstoffen als
Anteil am gesamten Kraftstoffabsatz fest.
Siehe auch
> Biokraftstoffquote
Biomasse
Biomasse ist der Oberbegriff für alle Stoffe organischer Herkunft, die
ihr Wachstum letztlich der Nutzung der Sonnenenergie verdanken. Es kann
unterschieden werden zwischen
- den in der Natur lebenden Pflanzen und Tieren,
- deren Rückständen (z.B. abgestorbene Pflanzen wie Stroh) und Nebenprodukten (z.B. Exkremente wie Gülle),
- im weiteren Sinne allen organischen Stoffen, die durch eine
technische Umwandlung (z.B. Papier, Zellstoff, Pflanzenöl) oder durch
eine andere Nutzung entstanden sind (z.B. Biomüll, Abfälle aus der
Nahrungsmittelindustrie).
Siehe auch
> Energiepflanzen
> Koppelprodukte
> Nachwachsende Rohstoffe (NawaRo)
> Reststoffe
Biomasse-Nachhaltigkeitsverordnung
Um die nachhaltige Gewinnung und Nutzung von Biomasse zu gewährleisten,
gibt es seit 2009 die Biomassestrom-Nachhaltigkeitsverordnung
(BioSt-NachV) und die Biokraftstoff-Nachhaltigkeitsverordnung
(Biokraft-NachV). Sie legen fest, wie flüssige Biomasse, insbesondere
Pflanzenöl wie Palm-, Soja- und Rapsöl, hergestellt und verwendet werden
muss. Im Interesse des Umwelt, Klima- und Naturschutzes darf der Anbau
der Pflanzen keine naturschutzfachlich besonders schützenswerten Flächen
(z.B. Regenwälder) oder Flächen mit hohem Kohlenstoffbestand (z.B.
Feuchtgebiete, Torfmoore) zerstören, und ihr Einsatz zur
Energieversorgung muss zu einer Treibhausgasminderung um mindestens 35
Prozent führen im Vergleich zu fossilen Energieträgern. Auch die
sozialen Bedingungen beim Anbau werden berücksichtigt.
Biomasse-Reststoffe
Biogene Reststoffe werden im Gegensatz zu Energiepflanzen nicht eigens für die energetische Nutzung angebaut, sondern fallen bei anderen wirtschaftlichen Aktivitäten an. Ein typisches Beispiel sind Sägespäne
aus Sägewerken. Was auf den ersten Blick als überflüssiger Abfall erscheint, ist ein wertvoller Reststoff, der energetisch genutzt werden kann. Für die Energiegewinnung aus Biomasse werden zum großen Teil
biogene Reststoffe wie Erntereste, Biomüll, Stroh sowie tierische Exkremente (z.B. Gülle, Mist) genutzt.
Siehe auch
> Energiepflanzen
> Nachwachsende Rohstoffe (NawaRo)
Biomethan
Methan ist der Hauptbestandteil von Biogas, das aus der Vergärung
biogener Stoffe gewonnen wird. Nach der Aufbereitung, bei der die
anderen Biogasbestandteile abgeschieden werden, kann es ins Erdgasnetz
eingespeist werden. Es steht damit zum Beispiel für den Einsatz in
Blockheizkraftwerken oder als Treibstoff für Fahrzeuge zur Verfügung.
Dieses aus Biogas gewonnene Methan bezeichnet man als Biomethan.
Blockheizkraftwerk (BHKW)
Ein Blockheizkraftwerk ist eine Anlage zur gekoppelten Erzeugung von Strom und Wärme nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung.
Siehe auch
> Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)
Bruttostromerzeugung
Die gesamte erzeugte Strommenge in einem Kraftwerk oder innerhalb eines
Landes, einschließlich des Eigenverbrauchs der Anlagen und der
Leitungsverluste, bezeichnet man als Bruttostromerzeugung.
Bruttostromverbrauch
Umfasst den gesamten Stromverbrauch, inklusive dem Eigenverbrauch der
Stromerzeugungsanlagen, Speicherverlusten und Leitungsverlusten.
Siehe auch
> Anbaubiomasse
> Biomasse-Reststoffe
> Biomethan
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