Arbeiten mit Erneuerbare Energien
Erneuerbare Energien sind in den vergangenen Jahren zu einem wichtigen Jobfaktor geworden. Seit 2004 hat sich die Zahl der im Bereich der Erneuerbaren Energien Beschäftigten von etwa 160.500 auf 371.400 gesteigert. In einem im Juni 2015 veröffentlichten Bericht betrachten die Forschungsinstitut GWS und DIW im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums die ökonomischen Wirkungen des Ausbaus Erneuerbarer Energien unter Berücksichtigung des Anlagenexports. Der Bericht stellt die Ergebnisse eines mehrjährigen Forschungsprojekts und fokussiert auf die Brutto- und Nettobeschäftigungseffekte.
Trotz eines Rückgangs der Beschäftigten zwischen 2012 und 2013 stellen die Autoren insgesamt eine sehr erfolgreiche Entwicklung durch den Ausbau der Erneuerbaren Energien in Deutschland fest. Von den insgesamt 371.400 Beschäftigten im Bereich Erneuerbare Energien entfallen die größten Anteile auf die Windenergie, Biomasse und Solarenergie, wobei die Photovoltaik zuletzt einen deutlichen Einbruch bei den Beschäftigtenzahlen verzeichnete. Letztlich treibe der heimische Ausbau mit den damit verbundenen Investitionen die ökonomische Entwicklung voran. Rückläufige Installationen führten zu rückläufiger Beschäftigung, insbesondere bei kleinen und mittleren Unternehmen und im Handwerk.
Für die Zukunft rechnen die Autoren mit einer weiterhin positiven Entwicklung bei der Windenergie sowie generell mit einer zunehmenden Bedeutung von Betrieb und Wartung. Zuletzt sei bereits rund ein Drittel der gesamten Bruttobeschäftigung im Bereich Erneuerbare Energien auf den Betrieb und die Wartung von Anlagen zurückzuführen gewesen.
Nettobeschäftigungseffekte bis 2050
Auf Grundlage eines Vergleichs zwischen einem Szenario, das das Erreichen der Energiewendeziele unterstellt und einem Szenario mit einer Energieversorgung auf Basis fossiler Brennstoffe kommen die Autoren zu dem Ergebnis, dass der Ausbau der Erneuerbaren Energien insgesamt positive ökonomische Effekte habe. Die Nettobeschäftigung liege zunächst nur geringfügig im positiven Bereich, nehme im Zeitverlauf jedoch durch den preissenkenden Effekt der Erneuerbaren Energien zu. Dabei stellen die Autoren eine hohe Bedeutung des Exports fest: Unter der Annahme einer nur geringen Exportentwicklung ergebe sich bis 2022 eine niedrigere Nettobeschäftigung als im Szenario ohne Erneuerbare Energien. In diesem Zeitraum könnten die positiven Beschäftigungseffekte durch den inländischen Ausbau der Erneuerbaren Energien die durch die höheren Strompreise verursachten negativen Effekte und den Rückgang der Beschäftigten in der konventionellen Energiewirtschaft nicht ausgleichen. Das ändere jedoch nichts an der langfristigen gesamtwirtschaftlichen Vorteilhaftigkeit der Energiewende.
Studienzusammenfassung im Forschungsradar Energiewende
Der Bericht betrachtet außerdem Aspekte wie das Ausbildungsangebot der einschlägigen Unternehmen, die Qualifikation der Beschäftigten und den Fachkräftemangel. Bei der Untersuchung handelt es sich um eine Fortsetzung, Aktualisierung und Erweiterung von Forschungsarbeiten, die seit dem Jahr 2006 durchgeführt und veröffentlicht worden sind. Der Abschlussbericht stellt zudem noch einmal ausführlich die Datengrundlagen und die methodische Vorgehensweise dar.
Dieser Artikel wurde im Renews, dem Newsletter der Agentur für Erneuerbare Energien, veröffentlicht.
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