#EEFakten: Größerer Ausbau notwendig, um die Klimaschutzlücke zu schließen
Berlin, 28. September 2021 – In den kommenden Wochen stehen mit den Sondierungsgesprächen und Koalitionsverhandlungen der Parteien wichtige Weichenstellungen auf dem Plan. Eine sozial-ökologische Transformation für den Klimaschutz mit dem Ausbau der Erneuerbaren Energien muss dabei im Mittelpunkt der Gespräche stehen.
Die noch amtierende Bundesregierung hat im Klimaschutzgesetz 2021 festgeschrieben, dass bis 2030 eine Minderung des Treibhausgasausstoßes um 65 Prozent erfolgen und Klimaneutralität bis 2045 erreicht sein soll. Betrachtet man den durchschnittlichen Verlauf der Emissionsminderungen seit 2010, klafft eine große Klimaschutzlücke zwischen den angestrebten Zielen der Regierung und dem aktuellen Trend. Das macht deutlich, dass die Maßnahmen zur Treibhausgasminderung noch nicht ausreichend sind, um die zukünftigen Richtwerte zu erreichen. Neben mehr Energieeffizienz muss vor allem der Ausbau der Erneuerbaren Energien in allen Sektoren vorangetrieben werden. Die Zahlen aus dem Jahr 2020 während der Corona-Pandemie stellen dar, wie die Sondereffekte des Lockdowns die THG-Emissionen gesenkt haben. Die Prognose für 2021 sieht die THG-Emissionen jedoch wieder auf dem Niveau von 2019.
Betrachtet man die Anteile der Erneuerbaren Energien in den Sektoren Strom, Wärme und Verkehr, lässt sich besonders beim erneuerbaren Strom über die vergangenen Jahre ein starker Anstieg feststellen. 2020 stellten die Erneuerbaren über 45 Prozent des Bruttostromverbrauches. Im Sektor Wärme und Kälte haben Erneuerbare Energien bisher nur einen Anteil von 15 Prozent, während sie im Verkehrssektor nur mit etwa sieben Prozent genutzt werden.
Die Werte des Endenergieverbrauches für Wärme und Kälte im Jahr 2019 verfehlen die Energie- und Klimaziele in der Wärmeversorgung. Der Energieverbrauch sinkt kaum und fossile Energieträger dominieren weiterhin. Dabei verursacht die Wärmeversorgung mit rund 40 Prozent an den energiebedingten CO2-Emissionen den größten Ausstoß von Treibhausgasen.
Der Löwenanteil des Wärme- und Kältebedarfs in Deutschland wird nach wie vor aus Erdgas und Erdöl gedeckt. Darauf folgt die Nutzung von elektrischem Strom für Wärme- und Kälteanwendungen. Im Zuge der Energiewende im Wärmesektor wird dieses Segment weiterwachsen – umso wichtiger, dass zeitgleich die Menge von erneuerbarem Strom zunimmt. Erneuerbare Wärme folgt erst an vierter Stelle, wobei die Bioenergie hier die weitaus größte Bedeutung hat.
Besonders im Wohnungsbestand sind fossile Brennstoffe nach wie vor die vorherrschenden Wärmeerzeuger. Im Vergleich zum Endenergieverbrauch für den Wärmesektor sind die Anteile von erneuerbarem Strom und Feststoffen wie der Bioenergie im Bestand geringer. Um die Klimaziele zu erreichen, müssen die Gebäude einen sehr geringen Energiebedarf aufweisen und der Wärmegebrauch im Wohnungssektor sollte überwiegend durch Erneuerbare Energien gedeckt werden.
Dieser Artikel wurde im Renews, dem Newsletter der Agentur für Erneuerbare Energien, veröffentlicht.
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