Erneuerbare können weltweit Zugang zu Elektrizität ermöglichen

Ein Zusammenschluss aus Internationaler Energie-Agentur (IEA), Internationaler Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA), Statistikabteilung der Vereinten Nationen (UNSD), Weltbank und Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat einen ausführlichen Bericht über die nachhaltige Energieerzeugung und -versorgung weltweit vorgelegt. Der Bericht analysiert den Anteil von Erneuerbaren in den Energiesystemen von 144 Ländern, bereitet Daten zu Energieeffizienz auf und untersucht den Zugang zu Elektrizität sowie die Möglichkeit für Menschen, sauber zu kochen.

shutterstock_185467274_(c)Lukasz_Pajor_shutterstock.com_72dpiDer Anteil Erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch ist dem Energiefortschrittsbericht zufolge 2016 bis auf 17,5 Prozent weltweit gestiegen ist: der schnellste Zuwachs seit 2012. Gleichzeitig wurde für mehr Menschen der Zugang zu Elektrizität vereinfacht, sodass die Zahl der Menschen ohne Elektrizität von 1,2 Milliarden im Jahr 2010 auf 840 Millionen gesunken ist. Besonders der starke Ausbau von Stromerzeugung aus Wind-, Sonnen- und Wasserkraft ließ Regionen wie Südostasien, Ostafrika und die Karibik profitieren. In Folge dessen ist auch die Entwicklung der erneuerbaren Stromerzeugung innerhalb des Energiesystems am höchsten und erreicht im Jahr 2016 24 Prozent. Im Wärme- beziehungsweise Verkehrssektor haben die Erneuerbaren bisher nur Anteile von zehn und drei Prozent am Endenergieverbrauch.

Neben dem Ausbau der Erneuerbaren in allen Sektoren des Energiesystems ist der Transport des Stroms zu Endverbraucher*innen ein wichtiger Aspekt. Im pv-magazine wird darauf hingewiesen, dass es für abgelegene Haushalte wichtig ist, netzunabhängige Lösungen zu entwickeln. Bereits 2017 haben „mindestens 34 Millionen Menschen durch solche netzunabhängigen Technologien Zugang zu einer Basis-Stromversorgung erhalten.“

Das Forbes Magazin prognostiziert, dass im Jahr 2030 nach wie vor 650 Millionen Menschen keinen Zugang zu Elektrizität haben, wenn Erneuerbare Energien nicht ausgebaut werden. 90 Prozent dieser Menschen leben in afrikanischen Ländern, südlich der Sahara. So kann das von den Vereinten Nationen definierte Sustainable Development Goal (SDG) – Bezahlbare und Saubere Energie – nicht erreicht werden. Laut Francesco La Camera, Generaldirektor der IRENA, sollen die Erneuerbaren weltweit schnellstmöglich ausgebaut werden, um den lokalen Zugang zu Elektrizität zu ermöglichen und die jeweiligen Volkswirtschaften durch Arbeitsplätze und höhere Gesundheitsstandards zu unterstützen.

La Camera fordert 86 Prozent Erneuerbare im Endenergieverbrauch bis 2050, da eine vollständige Versorgung durch Erneuerbare, aufgrund des zukünftig massiv steigenden Energieverbrauchs, bis dahin nicht möglich sein wird. Der Klimareporter erläutert, wie das Ziel von La Camera durch Förderungen erreicht werden kann: Mit mehr als 100 Millionen US-Dollar kann ein Übergang in ein dekarbonisiertes Energiesystem gelingen. „Bis 2050 entsprächen die gesamten Investitionen in ein erneuerbares Energiesystem damit jährlich zwei Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts“, schreibt Sandra Kirchner dazu.

Sie hebt hervor, dass sich diese Investitionen auszahlen, wenn politische Rahmenbedingungen zugunsten einer emissionsfreien Energieerzeugung gesetzt werden und zeitgleich die Förderung von klimaschädlicher, fossiler Energie unterbunden wird. Deswegen appelliert La Camera: „Die Welt im Jahr 2050 hängt von den Energieentscheidungen ab, die wir heute treffen“.

Dieser Artikel wurde im Renews, dem Newsletter der Agentur für Erneuerbare Energien, veröffentlicht.

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