"Sie sind der Leuchtturm der Branche"

Mit diesen Worten nahm die Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Ophelia Nick am Donnerstagabend das Gefühl der Zuschauer*innen, das die ganze Zeit die Verleihung des CERES AWARD begleiten sollte, bereits vorweg. Die Preisverleihung von agrarheute hielt, was sie mit Blick auf die vergangenen Jahre versprach: Nicht nur eine „Nacht der Landwirtschaft“, sondern ein „Fest der Landwirtschaft“ zu werden.

Die Branche steht vor großen Herausforderungen und nicht selten kritischen Blicken der Öffentlichkeit gegenüber, obwohl sie ein bedeutender Grundpfeiler unserer Kulturgeschichte ist. Umso wichtiger sind Veranstaltungen wie diese. Gegenseitige Wertschätzung, Bewunderung, Gestaltungswille, Kreativität und Mut all diese Qualitäten prägten die Atmosphäre des diesjährigen CERES AWARDS und verbanden Gäste, Finalist*innen und Gewinner*innen.

Simon Michel-Berger (Chefredakteur agrarheute), Joachim Rukwied (DBV Präsident), Christian Schmidt-Hamkens (Sprecher der Geschäftsleitung des dlv), Dr. Ophelia Nick (Parlamentarische Staatssekretärin im BMEL), Nikola Steinbock (Sprecherin des Vorstands der Landwirtschaftlichen Rentenbank), Janine Mehner (Moderatorin) und Martin Stiegler (Landwirt des Jahres 2023) (v.l.n.r.)Die anwesenden Landwirt*innen „zeigen, dass Landwirtschaft und Klimaschutz sich nicht ausschließen“, so Dr. Nick. Und dabei geht es eben auch „darum den Herausforderungen der kommenden Jahre gerecht zu werden“. Unternehmerin des Jahres beispielsweise wurde Anja Kolbe-Nelde. Sie pflanzt Trüffelbäume in Thüringen und forscht in ihrem eigenen Pilzlabor. Stefan Romstorfer baut auf 25 Hektar Erdnüsse an und verkauft diese in Form von Erdnussbutter und Erdnussöl. Nicht zu vergessen, den „Rinderhalter des Jahres“, Tobias Babel. Er gewann auch den Gesamttitel als „Landwirt des Jahres“. Er schließe auf seinem Betrieb gekonnt Kreisläufe und zeichne sich besonders durch das optimale Management seiner Tiere aus“, so die Jury.

Eine für uns ganz besondere Kategorie ist der/die „Energielandwirt*in des Jahres“. In der Kategorie, die von der R&V Allgemeine Versicherung AG gesponsort wird, ist unsere Kollegin Bettina Bischof zusammen mit Dr. Matthias Baum (R&V) und Julia Schürer von agrarheute Juror*in. Nach der Vorauswahl der Finalist*innen besuchten sie diese im Sommer, um sich ein ganz genaues Bild von deren Höfen, ihrer Arbeit und den Landwirten selbst zu machen. Sie waren bei Heinrich Gärtner in Buttenwiesen, Thomas Andresen in Lindewitt und Christoph Terhorst im niedersächsischen Walchum.

„In diesem Jahr war es wirklich eine große Herausforderung“, beschrieb Dr. Matthias Baum die Entscheidungsfindung in der Jury. „Wir hatten drei Betriebe mit ganz unterschiedlichen Konzepten. Jedes dieser Konzepte hatte wiederum individuelle Highlights und was uns ganz besonders beeindruckt hat, ist die unterschiedliche Art und Weise, wie die drei Finalisten Landwirtschaft und Energieerzeugung miteinander kombiniert haben.“ Alle drei Finalist*innen hätten aber auch eines gemeinsam, sie seien herausragende Persönlichkeiten, so Dr. Baum.

Gewinner der Kategorie wurde Christoph Terhorst. Der Landwirt hält 12.000 Legehennen Foto: AEEnach Naturland-Standards. Kurzumtriebsplantagen liefern den Tieren Schatten und Schutz und werden später zur Wärmeerzeugung in der Biogasanlage eingesetzt. „Er hat seine Leidenschaft konsequent verfolgt und auf der grünen Wiese ein erfolgreiches Unternehmen geschaffen“, heißt es in der Begründung der Jury. Bemerkenswert ist seine Biogasanlage, die als eine der ersten in Deutschland Biomethan ins Erdgasnetz speist. Darüber hinaus produziert er aus Hühnertrockenkot, Rinder- und Pferdemist einen zertifizierten Kraftstoff. „Sprit aus Shit“ heißt die Marke, die er in den kommenden Jahren etablieren möchte. Eine Kleinwindanlage mit angeschlossener Photovoltaik rundet das Konzept Terhorsts ab.

Heinrich Gärtner aus dem bayerischen Buttenwiesen betreibt in vierter Generation einen Hof mit einer 860-kW-Biogasanlage und Photovoltaikanlage. Als Mitinhaber des Energieunternehmens GP Joule bewirtschaftet er 150 Hektar. 2022 wurde er ins Präsidium des Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellenverbands (DWV) gewählt und leitet den neuen Landesverband Erneuerbare Energien Bayern e.V.

Der Hof Barslund des dritten Finalisten, Thomas Andresens, besteht seit 1911. Der Betrieb setzt auf Tierzucht und regenerative Landwirtschaft sowie Erneuerbare Energien. Eine Biogasanlage erzeugt aus Gülle Strom und Wärme und wird durch Photovoltaik und mehrere Windenergieanlagen ergänzt.

Der CERES AWARD wurde in diesem Jahr zum elften Mal von agrarheute veranstaltet und in sieben Kategorien vergeben. Sponsoren des Awards sind unter anderem die Landwirtschaftliche Rentenbank (Hauptsponsor), die bereits erwähnte R+V Versicherung, CortevaAgriscience (Kategoriensponsor Unternehmerin) und Lemken (Kategoriesponsor Ackerbauer). Daneben gibt es weitere ideelle Partner, wie der in diesem Jahr hinzugekommene Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) und der Deutsche Bauernverband.

Kontakt

Agentur für Erneuerbare Energien e. V.
Anika Schwalbe
Tel: 030 200535 52
a.schwalbe@unendlich-viel-energie.de