Statistisches Bundesamt erwartet mehr Rapsanbau in Deutschland

Berlin, 9. Januar 2025. Der Rapsanbau in Deutschland ist in nahezu allen Bundesländern auf insgesamt 1,1 Mio. ha ausgeweitet worden. Einzig in Brandenburg und Nordrhein-Westfalen ist die Aussaatfläche kleiner. Dies ist das Ergebnis der aktuell vom Statistischen Bundesamt (Destatis) veröffentlichten Prognose.

Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) war in ihrer Schätzung von Mitte November 2024 mit 1,05 bis 1,09 Mio. ha von einer mehr als 10.000 ha geringeren Aussaatfläche für Winterraps ausgegangen. Als Ursache für den Flächenrückgang führt die UFOP den unzureichenden Preisanreiz zur Fruchtfolgeplanung an. Bereits frühzeitig vor der Aussaat müssten die erforderlichen Preissignale von Handel und Verarbeitung gesetzt werden. Denn Raps werde aktuell und zukünftig gesucht, betont die UFOP mit Verweis auf den zunehmenden Bedarf für die Biokraftstoffherstellung infolge des Wegfalls von Palmöl als Rohstoff. Diese bis 2030 steigende Bedarfslücke müsse mit Raps bzw. Rapsöl als „iLUC-freiem“ Rohstoff ausgefüllt werden. Die UFOP betont einschränkend, dass sich das Rohstoffpotenzial an den Fruchtfolgerestriktionen orientiere, der Anbau sei bekanntlich alle vier Jahre möglich zur Sicherung der Resilienz bzw. Nachhaltigkeit im Ackerbau.

Die UFOP interpretiert das Ergebnis der eigenen Schätzung wie auch die Prognose des Statistischen Bundesamtes als erste Orientierung für die Erntefläche in 2025 sowie für eine erste Ertragsschätzung. Die vom Bundesamt veröffentlichte Schätzung der Aussaatfläche würde einem Plus von 2,3 % gegenüber dem Vorjahr entsprechen und wäre damit die zweitgrößte Winterrapsfläche seit 2018. Ausgehend von der Aussaatfläche und Durchschnittserträgen der letzten fünf Jahre wäre nach Schätzung der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft mbH (AMI) eine Rapsernte von gut 4 Mio. t zu erwarten. Die Förderunion betont, dass die Aussaatfläche naturgemäß nicht gleich Erntefläche ist. Bemerkenswert ist die Bedeutung des Rapsanbaus in Ostdeutschland. Gut 55 % der deutschen Rapsfläche liegen in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen.

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Stephan Arens
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