AEE-Hintergrundpapier: Zertifizierung von Bioenergie
Seit Anfang 2011 gelten in Deutschland Nachhaltigkeitsvorschriften für wichtige Branchen der Bioenergie. Deutschland hat damit auch in diesem Bereich der Erneuerbaren Energien eine Vorreiterrolle für den Klimaschutz übernommen.
Im Vordergrund steht der Erhalt von schützenswerten Flächen und die Einsparung von Treibhausgasen. Die in Deutschland vermarkteten Biokraftstoffe, aber auch Pflanzenöle für Blockheizkraftwerke, sind damit auf ihre Umweltfreundlichkeit geprüft. Die Zertifizierung dafür übernehmen eigene Prüfinstitute, sogenannte Zertifizierungsstellen, die in Deutschland staatlich anerkannt sein müssen. Nach der Einführung funktionierender Zertifizierungssysteme könnten diese schrittweise auch die übrigen Nutzungspfade beeinflussen. Will z.B. ein Händler flexibel entscheiden, ob er den vom Landwirt aufgekauften Raps nicht nur als Futtermittel, sondern evtl. auch als Biodiesel vermarktet, wird er von vornherein auf Einhaltung der höheren Standards für die Biokraftstoff-Zertifizierung drängen.
Die Frage möglicher indirekter Landnutzungsänderungen (iLUC), also angenommene Verdrängungseffekte durch zusätzliche Nachfrage nach Biomasse für Bioenergie, bleibt umstritten. Die Effekte sind bisher methodisch nicht eindeutig zu erfassen. Die wissenschaftliche Diskussion über iLUC dauert an.
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