Erneuerbare Mobilität auf und abseits der Straße
Die Energiewende auf der Straße ist gut für den Klimaschutz und steigert die Lebensqualität. Denn der Ausbau Erneuerbarer Energien im Verkehrssektor sollte damit einhergehen, dass wir neue Wege auch in unserem Verhalten einschlagen, z.B. unterwegs zur Arbeit oder in der Freizeit. Wie Energiewende und Verkehrswende zusammengehen können, thematisierten digitale und Print-Medien im April. Auch eine Pressefahrt der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) in und um Mannheim bot Anlass dazu.
Die Debatte um den Dieselmotor zeigt es: Die Energiewende ist noch nicht auf der Straße angekommen. Im Verkehrssektor stagniert der Anteil Erneuerbarer Energien, während andererseits die Pkw-Flotte weiter wächst und der Verbrauch an fossilem Kraftstoff zunimmt. „Es geht nicht vor und nicht zurück“, heißt es dazu in einem Beitrag des SWR-Fernsehens mit Blick auf Bemühungen, den Ausbau Erneuerbarer Energien voranzutreiben. Doch es bewegt sich doch etwas, so wenn Unternehmen oder Einzelne die Nutzung Erneuerbarer Energien oder alternativer Verkehrskonzepte aktiv vorantreiben.
Wie emissionsarme Mobilität vorankommen kann, berichtet der Deutschlandfunk am Beispiel des Mannheimer Stadtteils Franklin. Im ehemaligen Wohngebiet der US-Streitkräfte sollen sich künftig 9.000 Anwohner mit E-Autos, Elektrobussen, Fahrrädern und Straßenbahnen emissionsarm fortbewegen. Die Franklin-App mit Flatrate für die E-Fahrzeuge soll künftig die Schaltzentrale für urbane Mobilität im Stadtteil sein. „Ich find 's super, also ich hab es schon ein paarmal benutzt und ich denke, ich werde das auch zukünftig weiterhin nutzen und mein Auto abschaffen“, wird ein Anwohner zitiert.
Andere Voraussetzungen herrschen für Unternehmer auf dem Land. Im rheinland-pfälzischen Münchweiler betreibt Landwirt Erik Jennewein einen seiner zwei Traktoren mit Rapsöl. Er erklärte gegenüber dem SWR-Fernsehen (zum Beitrag ab Minute 03:25 hier): „Ich glaube, dass wir gerade in der Landwirtschaft die regionalen Kreisläufe stärker nutzen sollten. Dazu gehören auch die Energieressourcen, die wir in der Region haben.“ Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken forderte in Münchweiler die Bundesregierung auf, Biokraftstoffe für die Nutzung in umweltsensiblen Bereichen mehr zu begünstigen. Derzeit kostet der Liter Rapsölkraftstoff 20 Cent mehr als fossiler Diesel.
Am Beispiel der Ölmühle und des Biodieselwerks der Bunge Deutschland GmbH ging der Mannheimer Morgen in seiner Berichterstattung auf den Welthandel mit Biokraftstoffen ein. Elmar Baumann, Geschäftsführer des Verbandes der Deutschen Biokraftstoffindustrie, wirft Argentinien und Indonesien in dem Beitrag „ruinöse Handelspraktiken“ vor. So würde Argentinien den Sojapreis, Indonesien den Palmölpreis auf künstlich niedrigem Niveau halten. Christoph Haase, Geschäftsführer der Bunge Deutschland GmbH, zeigte sich trotz der angespannten Lage optimistisch, „wenn erhöhte Schutzzölle auf Import aus Argentinien und Indonesien beschlossen werden“.
- Dieser Artikel wurde im Renews, dem Newsletter der Agentur für Erneuerbare Energien, veröffentlicht. -
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