Erneute Nullrunde bei Biomethan-Ausschreibung zeigt dringenden Bedarf für Biomasse-Paket

Berlin, 16.10.24. Nun schon zum vierten Mal in Folge wurde im Rahmen der Biomethan-Ausschreibung kein einziges Gebot bezuschlagt. Die Bioenergieverbände im Hauptstadtbüro Bioenergie (HBB) fordern das im Sommer angekündigte Biomasse-Paket nun zügig auf den Weg zu bringen.

Sandra Rostek, Leiterin des HBB, zeigt sich nicht überrascht angesichts der jüngsten Ausschreibungsergebnisse im Biomethansegment und erklärt: „Mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz 2023 wollte Dr. Robert Habeck eigentlich den bestehenden Bioenergieanlagenpark aus Biogas- und Holzenergieanlagen durch Biomethan-Spitzenlastkraftwerke ohne Wärmeauskopplung ersetzen. Dieser Plan scheiterte jedoch nicht erst mit den gestern veröffentlichten Ausschreibungsergebnissen im Biomethansegment. Nun wurde schon zum vierten Mal wurde kein einziges Gebot bezuschlagt, während die Ausschreibungen im Segment für Biogas- und Holzenergieanlagen mehrmals hintereinander mehrfach überzeichnet waren. Das Wirtschaftsministerium muss nun endlich die Kurve kriegen und noch dieses Jahr ein Biomasse-Paket vorlegen, wenn politisch nicht gewollt ist, die Bioenergiebranche in Deutschland einem rasant fortschreitenden Niedergang auszuliefern. Wenn Anfang 2025 die nächste Ausschreibungsrunde Biomasse zu heutigen Bedingungen gestartet wird, werden wieder hunderte Anlagen vom Netz gehen.“

Eine Kursänderung sei laut der Leiterin des HBB jedoch kein Hexenwerk: „Als erstes muss das Ausschreibungsvolumen im Segment für Biogas- und Holzenergieanlagen deutlich angehoben werden, damit wir die volkswirtschaftlich ruinöse Anlagenstilllegung großen Ausmaßes verhindern. In einem nächsten Schritt müssen Biogasanlagen mittels eines Flexibilitätszuschlages von 120€/kW in die Lage versetzt werden, auf eine flexible Fahrweise umzurüsten. Nur so können die Anlagen die Anforderungen an ein zukünftiges Strommarktdesign erfüllen – und das günstiger als durch den Neubau neuer Gaskraftwerke. Andernfalls verlieren wir noch bis 2030 dutzende Terrawattstunden Strom und Wärme sowie mehre Gigawatt gesicherter regelbarer Leistung und laufen sehenden Auges in eine klimapolitische katastrophale Verlängerung der Kohleverstromung, die sicherlich nicht von einem Grün geführten Wirtschaftsministerium gewollt sein kann“ schließt Sandra Rostek.

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Referent Politische Kommunikation
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