Biogaspaket: Ausstiegspfad aus der Biogasnutzung im Stromsektor

Berlin, 06.12.2024: Gestern veröffentlichte das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz ein sogenanntes „Biogaspaket“, das in seiner aktuellen Form einen Ausstiegspfad aus der Biogasnutzung im Stromsektor darstellt und folglich in Gänze abzulehnen ist. Horst Seide, Präsident des Fachverband Biogas, kommentiert das Paket wie folgt:

„Seit Monaten hofft die Branche auf ein Biomassepaket, das die großen Biogaspotenziale nicht nur anerkennt, sondern für den Klimaschutz und die Resilienz unserer Energiesystems zu nutzen weiß. In zahlreichen Studien ist dargestellt worden, dass erneuerbares Biogas im Strommarkt Kosten senkt, das Klima schont und die Versorgungssicherheit unabhängig von ausländischen Importen garantiert.

Bekommen haben wir einen Ausstiegspfad aus der Biogasnutzung im Stromsektor! Unklare Aussagen zum Ausschreibungsvolumen verknüpft mit einem völlig neuen Konzept zur Ermittlung der vergütungsfähigen Strommenge. Das bisherige Konzept der einzuspeisenden Volllaststunden soll in Betriebsstunden überführt werden. Aus heutiger Sicht zu restriktive Flexibilisierungsanforderungen bereits für die kommende Ausschreibung ohne jeglichen Entwicklungspfad führen vielmehr zum Direktausstieg aller Anlagen, die sich nächstes Jahr an der Ausschreibung beteiligen wollten. So sichert das BMWK auch keine Wärmenetze! Überhöhte Anforderungen in Kombination mit einem viel zu niedrigen Flexibilisierungszuschlag lassen nur eine Antwort zu: Wir lehnen den Vorschlag grundsätzlich ab. Selbst fossile Gaskraftwerke sollen mehr Geld bekommen. So funktioniert kein Klimaschutz und schon gar keine kluge Energiepolitik. Potenziale müssen genutzt anstatt vergeudet werden!“

Pressekontakt

Fachverband Biogas e.V.
Andrea Horbelt
Pressesprecherin
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Mail: andrea.horbelt@biogas.org