Starker Zuwachs — Balkonkraftwerke sind besonders im Norden beliebt

Berlin, 13. Juli 2023 – Aktuelle Zahlen im Länderportal www.foederal-erneuerbar.de der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) zeigen, dass in Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen pro Haushalt die meisten Balkonkraftwerke installiert sind. Auch viele weitere aktualisierte und neue Zahlen und Fakten zur Energiewende in den Bundesländern sind ab sofort verfügbar.

In Deutschland wurden im Jahr 2022 insgesamt mehr als 7,4 Gigawatt (GW) Solarstromleistung neu installiert, eine Steigerung um 1,8 GW gegenüber 2021. Dadurch waren 2022 in Deutschland insgesamt 67,4 GW am Netz, der größte Teil davon im Süden der Republik. Zwar bestehen die Photovoltaik-Kapazitäten in Deutschland bisher fast ausschließlich aus klassischen Dachanlagen und Solarparks auf freier Fläche. Großem Zuwachs erfreuen sich aber mittlerweile auch Mini-Solaranlagen, die ganz einfach an der Haushaltssteckdose angeschlossen werden. Diese Systeme werden auch Balkonkraftwerke genannt, weil sie in der Regel nur aus zwei Modulen bestehen, die sich leicht an der Balkonbrüstung installieren lassen. Sie bieten nicht nur Wohnungs- oder Hauseigentümer*innen die Möglichkeit, einen Teil ihres Stromverbrauchs aus eigener Erzeugung zu decken, sondern auch Mieter*innen. Seit 2023 sind sie bundesweit von der Mehrwertsteuer befreit.

Ende 2022 waren in Deutschland 61.397 solcher Modulsysteme mit einer Gesamtleistung von 44.386 Kilowattpeak (kWp) installiert. Die neuen Zahlen der Online-Datenbank der AEE zeigen, dass die großen, bevölkerungsreichen Bundesländer Nordrhein-Westfalen mit 14.031 Anlagen (10.313 kWp), Bayern mit 8.969 (6.336 kWp) und Niedersachsen mit 7.708 (5.649 kWp) die Spitzenreiter waren. Die Hälfte aller Balkonkraftwerke deutschlandweit sind allein in diesen drei Bundesländern installiert.

Die meisten Anlagen pro Haushalt finden sich in Mecklenburg-Vorpommern

Werden die absoluten Zahlen allerdings pro Haushalt umgerechnet, zeigt sich ein anderes Bild. Credit: Robert Poorten / Adobe StockHier liegt im Ländervergleich Mecklenburg-Vorpommern mit 2,7 Anlagen pro 1.000 Haushalte vorn. Auf Platz zwei folgt Niedersachsen mit einem Wert von 2,0. Schleswig-Holstein teilt sich mit Hessen und Rheinland-Pfalz mit 1,7 Anlagen pro 1.000 Haushalte den dritten Rang. „Wie die neuen Zahlen zur Mini-PV belegen, liegen die nördlichsten Bundesländer an der Spitze. Die Erfolge an Nord- und Ostsee zeigen, dass es in ganz Deutschland große Potenziale für die Solarenergie gibt, die zunehmend besser ausgeschöpft werden“, sagt Dr. Robert Brandt, Geschäftsführer der AEE. „Es ist sehr erfreulich, dass der Markt bei Balkonkraftwerken Fahrt aufnimmt. Denn damit können auch Mieter*innen und Wohnungseigentümer*innen ohne eigene Dachflächen einen Beitrag zur Energiewende leisten und die eigenen Stromkosten deutlich reduzieren.“

Fördergelder von Bundesländern und Kommunen

Mecklenburg-Vorpommern fördert Mini-Balkonkraftwerke mit einem Zuschuss von bis zu 500 Euro. Zuwendungsberechtigt sind sowohl Mieter*innen als Eigentümer*innen von selbstgenutztem Wohnraum – wobei die Fördermittel für Letztere in diesem Jahr bereits ausgeschöpft sind. In Schleswig-Holstein gibt es einen Zuschuss von bis zu 200 Euro. Fördergelder vom Land gibt es zudem in Berlin – allerdings nur für Mieter*innen – und in Sachsen. Zudem fördern immer mehr Städte und Gemeinden klimafreundlichen Solarstrom vom Balkon.

Batteriespeicher

Um den selbst erzeugten Solarstrom auch noch nutzen zu können, wenn die Sonne bereits untergegangen ist, erfreuen sich auch Batteriespeicher zunehmender Beliebtheit. Mit knapp 130.000 Stück liegt hier Bayern an der Spitze. Dahinter folgen Nordrhein-Westfalen mit 98.000 und Baden-Württemberg mit 95.000. Den größten Zubau an Speicherkapazität verzeichnete im Jahr 2022 ebenfalls Bayern mit 378.000 Kilowattstunden (kWh). Auf den Plätzen zwei und drei folgen Nordrhein-Westfalen mit 341.000 kWh und Niedersachsen mit 206.000 kWh.

Weitere Informationen

Darüber hinaus wurden viele weitere Daten im AEE-Bundesländerportal aktualisiert und auf den neuesten Stand gebracht. Die frischen Zahlen sind ab sofort auf www.foederal-erneuerbar.de einsehbar. Daten und Grafiken dazu können interaktiv genutzt sowie heruntergeladen werden.

Die Links zu den hier verwendeten einzelnen Datensätzen sind folgende:


Pressekontakt:

Agentur für Erneuerbare Energien e.V. (AEE)
Anika Schwalbe
Tel: 030 200535 52
E-Mail: a.schwalbe@unendlich-viel-energie.de