Wer wird Energielandwirt*in des Jahres 2025?
Die Landwirtschaft steht vor großen Herausforderungen. Angesichts von Energiewende und steigenden Preisen sind innovative Lösungen gefragt. Der CERES AWARD würdigt bereits im zwölften Jahr Landwirt*innen, die mit ihrem Innovationsgeist und Unternehmertum die Zukunft gestalten.
Aus zahlreichen Bewerbungen aus Deutschland und dem europäischen Ausland wurden 21 Kandidat*innen für die Shortlist des CERES AWARD 2025 ausgewählt. Diese Finalist*innen treten in insgesamt sieben Kategorien an: Energielandwirt*in, Geflügelhalter*in, Junglandwirt*in, Rinderhalter*in, Schweinehalter*in, Ackerbauer*in und Unternehmerin, wobei letztere ausschließlich für Frauen ausgelobt wird. Schließlich wird am 29. Oktober in Berlin eine Person zur oder zum Landwirt*in des Jahres 2025 gekürt.
Die Kategorie Energielandwirt*in wird von der R+V Versicherung gesponsert. Auch die AEE ist als ideelle Unterstützerin wieder mit dabei, vertreten durch unsere Mitarbeiterin und Kollegin Bettina Bischof, die als Mitglied der Jury in dieser Kategorie mitwirkt. Zusammen mit Dr. Matthias Baum (Filialdirektor der R+V Allgemeine Versicherung AG, Leiter AgrarKompetenzCenter) und Julia Schürer (Redakteurin agrarheute) besuchte sie die drei Finalist*innen, um sich ein persönliches Bild von deren Projekten zu machen. Wir stellen vor:
Walter Moosmair, St. Leonhard in Passeier (Südtirol)
Bei herrlichem Wetter und einem wunderbaren Bergblick besuchte die Jury den Niedersteinhof von Walter Moosmair und seiner Frau Caroline. Die Familie führt den Vollerwerbsbetrieb mit Bergwiesenheu, Ferienwohnungen und Mutterkuhhaltung – und vor allem mit einer Menge Energieerzeugung. Der Betrieb arbeitet bis auf den kleinen Traktor zu 100 Prozent elektrisch. Besonders stolz ist Walter Moosmair auf seinen selbst entwickelten, elektrisch betriebenen Balkenmäher, den ein Juror sogar direkt in der abschüssigen Bergwiese testen durfte. Moosmair zeigt eindrucksvoll, dass nachhaltige Energieproduktion auch in den Bergen möglich ist.
Thomas Rößner, Pegau (Sachsen)
Die Agrarprodukte Kitzen e.G. bei Leipzig ist einer der größten landwirtschaftlichen Betriebe, die in diesem Jahr die Jury besuchen durfte. Mit einem Hofladen, 3.200 Hektar Ackerbau und 800 Milchkühen ist der Betrieb ein echtes Schwergewicht. Vorstandsmitglied Thomas Rößner, der hier als Energiemanager tätig ist, hat in den letzten zehn Jahren Beeindruckendes auf die Beine gestellt: eine flexibel gefahrene Biogasanlage, eine zweite Biogasanlage, die ausschließlich mit Gülle betrieben wird, Photovoltaik auf nahezu allen verfügbaren Flächen und eine clevere Speicherlösung, die den Betrieb auch zu Spitzenlastzeiten versorgen kann. Er demonstriert damit, wie ein großer landwirtschaftlicher Betrieb in großem Stil Energie erzeugen kann.
Hannah Winkler von Mohrenfels, Hemhofen (Bayern)
Vor der beeindruckenden Kulisse des Schlosses Hemhofen leitet Hannah Winkler von Mohrenfels einen vielseitigen, biologisch geführten Betrieb mit rund 50 Mitarbeitenden. Auf 45 Hektar Land baut sie Bio-Gemüse an, das über eine eigene „Abokiste“ an rund 2.000 Kund*innen sowie 18.000 Kinder in Schulen und Kindergärten geliefert wird. Dazu kommen 180 Mastschweine, Teich- und Forstwirtschaft. Ein zentrales Element ist der 80 Hektar große Wald, der dem Klimawandel geschuldet umgebaut wird. Daraus entsteht genügend Holz, um die Hackschnitzelanlage des Guts zu betreiben und das ganze Schloss zu heizen. Der Plan ist, damit demnächst auch viele weitere Haushalte in der Gemeinde mit klimafreundlicher Wärme zu versorgen. Hannah Winkler von Mohrenfels verbindet in ihrem Konzept Klimaanpassung, nachhaltige Lebensmittelproduktion und regionale Energieversorgung auf einzigartige Weise.
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