Pflanzenölproduktion 2024/25 auf Rekordkurs - UFOP: Trotz Anstieg der globalen Produktion bleibt Potenzial für Abfallöl limitiert
Berlin, 22. Mai 2024. Die globale Erzeugung von Pflanzenölen wächst auch im Wirtschaftsjahr 2024/25 und erreicht neue Höchstwerte. Dabei verzeichnet sowohl die Produktion von Sojaöl als auch von Palmöl einen Anstieg. Die Herstellung von Sonnenblumenöl dürfte jedoch sinken.
Nach der jüngsten Schätzung des US-Landwirtschaftsministeriums (USDA) beläuft sich die globale Erzeugung von Pflanzenölen 2024/25 auf 228,3 Mio. t. Das wären 4,5 Mio. t mehr als noch 2023/24. Damit könnte die Produktion den Bedarf von voraussichtlich 224,9 Mio. t vollständig decken.
Palmöl bleibt nach Recherche der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft(mbH) bei Herstellung und Verbrauch das bedeutendste Pflanzenöl am Weltmarkt. Die globale Produktion wird auf 80,0 Mio. t geschätzt. Gegenüber 2023/24 entspricht das einem Plus von 715.000 t. Palmöl hat damit einen Anteil von gut 35 % an der gesamten globalen Pflanzenölproduktion. Indonesien bleibt mit 47,5 Mio. t größter Erzeuger, gefolgt von Malaysia mit 19 Mio. t und Thailand mit knapp 3,4 Mio. t.
Die Produktion von Sojaöl dürfte im kommenden Wirtschaftsjahr um knapp 3,0 Mio. t auf 65,4 Mio. t ausgedehnt werden und könnte damit einen neuen Höchststand erreichen. Mit 18,5 Mio. t bleibt China Hauptproduzent – allerdings auf Grundlage entsprechend großer Saatimporte. Die USA nimmt mit gut 12,9 Mio. t den zweiten Platz ein. Die Rapsölerzeugung dürfte 2024/25 einen Umfang von 34,0 Mio. t haben und damit nur wenig mehr als 2023/24. Die Produktion von Sonnenblumenöl dürfte demgegenüber 2024/25 mit 21,7 Mio. t um rund 103.000 t sinken. Zu Buche schlagen bei dieser Einschätzung insbesondere Produktionsrückgänge in Argentinien und in der Ukraine. Das Minus kann auch durch voraussichtlich mehr Sonnenblumenöl aus der EU-27 nicht ausgeglichen werden.
Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) weist vor dem Hintergrund der erneuten Zunahme der globalen Produktion von Pflanzenöl darauf hin, dass global gesehen beim Anbau zwischen nachhaltig und nicht nachhaltig zertifizierten Produktmengen zu differenzieren und das Potenzial für Abfallöle naturgemäß begrenzt sei. Im Gegensatz zur Anbaubiomasse sei bei Abfallölen zur Herstellung von Biokraftstoffen nicht relevant, ob der Rohstoff von Entwaldungsflächen stamme oder nicht. Die Deckelung nach EU-Recht auf 1,7 % des Kraftstoffverbrauchs im Straßen- und Schienenverkehr sei deshalb sachgerecht, stellt die UFOP fest.
Wenn man davon ausgehe, dass 5 % bis 10 % der globalen Pflanzenölproduktion als Abfallöl eingesammelt werden könnten, entspreche dies einer globalen Abfallölmenge von ca. 11,4 bis 22,8 Mio. t. Allein der Dieselverbrauch in Deutschland betrage jedoch 33,4 Mio. t, betont die Förderunion im Sinne einer Einschätzung des Substitutionspotenzials. Die UFOP unterstreicht die Dimension des Kraftstoffmarktes im Verhältnis zu den Agrarmärkten. Folglich bedürfe es einer technologie- und rohstoffoffenen Nutzung aller Treibhausgasminderungsoptionen im Verkehrssektor, wenn das Klimaschutzziel für 2030 noch erreicht werden soll.
Pressekontakt
Stephan Arens
Tel. 030 235 97 99 – 10
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