Getreiderat erwartet höhere Canolaexporte aus Kanada

Berlin, 23. Oktober 2024. Die kanadische Canolaernte dürfte 2024 das Vorjahresergebnis nur knapp verfehlen. Bei einem gleichzeitig steigenden Verbrauch und regen Exporten werden die Endbestände voraussichtlich merklich schrumpfen.

Nach jüngsten Angaben des Internationalen Getreiderates (IGC) beläuft sich die diesjährige kanadische Canolaernte auf 19,0 Mio. t. Das wären knapp 1 % weniger als 2023. Das US-Landwirtschaftsministerium war im September noch von einer Ernte in Höhe von 20 Mio. t ausgegangen. Neben der marginal kleineren Anbaufläche dürften dabei auch die geringeren Erträge zu Buche schlagen. Die günstige Witterung ermöglichte Ende September und Anfang Oktober ein rasches Voranschreiten der Erntearbeiten. Der Großteil der Flächen konnte bereits geräumt werden.

Kanada und die EU-27 sind die weltweit führenden Produzenten von Raps bzw. Canola und erzeugen regelmäßig etwa 20 Mio. t pro Jahr. Gerade die EU ist in der aktuellen Saison aufgrund einer geringeren Ernte auf höhere Importe zur Versorgung der heimischen Ölmühlen angewiesen, auch aus Kanada.

Bei einem leicht steigenden inländischen Verbrauch in Kanada von 11,9 Mio. t ergibt sich ein Überschuss von 7,1 Mio. t. Dennoch dürften die Vorräte mit 1,7 Mio. t deutlich hinter dem Vorjahresvolumen von 3,0 Mio. t zurückbleiben. Ausschlaggebend dafür sind insbesondere die erwarteten größeren Exportmengen. So dürfte Kanada nach Recherche der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (mbH) mit 8,7 Mio. t knapp 30 % mehr Canola über die Weltmeere verschiffen als noch 2023/24. Die Hauptursache ist, dass das globale Angebot eher knapp ist. Aus der Ukraine und Australien – den anderen wichtigen Exporteuren – steht weniger Ware zur Verfügung. Allerdings ist kanadischer Raps aufgrund seiner GVO-Sorten nicht uneingeschränkt in der EU verwertbar. Der Biokraftstoffmarkt ist deshalb für dieses Öl der wichtigste Absatzweg.

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Stephan Arens
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