Bundorf: Erfolgsmodell für Bürger*innen-Energie im ländlichen Raum
Die Agentur für Erneuerbare Energien e. V. (AEE) zeichnet im Oktober die Gemeinde Bundorf als Energie-Kommune des Monats aus.
Berlin, 30. Oktober 2024 – Die Gemeinde Bundorf beweist eindrucksvoll, wie mit einem umfassenden Konzept die Einbindung der Bevölkerung, innovative Ansätze in der Erneuerbaren Energiegewinnung und Naturschutz verbunden werden können. Ein enormer Solarstromüberschuss wird hier auch für eine klimafreundliche Wärmeversorgung genutzt.
Die verhältnismäßig dünn besiedelte Gemeinde in Unterfranken am nördlichen Rand des Landkreises Haßberge setzt auf den umfassenden Ausbau Erneuerbarer Energien und fördert aktiv die Teilhabe der 915 Bürger*innen. Seit vergangenem Jahr ist hier einer der größten Solarparks Deutschlands in Betrieb. Auf einer Fläche von 125 Hektar erzeugen etwa 250.000 Solarmodule rund 131 Millionen Kilowattstunden Strom jährlich. Rechnerisch kann so der Energiebedarf für private Haushalte des gesamten Landkreises Haßberge und darüber hinaus gedeckt werden. Aktuell halten Bürger*innen etwa 30 Prozent der Gesamtfläche des Photovoltaik-Parks. Diese finanzielle Beteiligung stärkt die Akzeptanz und sorgt dafür, dass ein Teil der Wertschöpfung in der Region bleibt. Neben der Energie für Haushalte und kommunale Liegenschaften erzeugt die Anlage auch Strom für inzwischen sechs Ladestationen für Elektrofahrzeuge.
Einen Teil der Sonnenenergie nutzt Bundorf für ein Fernwärmesystem. Parallel zum Solarpark entstand 2023 ein
überwiegend stromgeführtes Fernwärmenetz, das aktuell etwa 20 private
Haushalte sowie kommunale Gebäude mit Wärme versorgt. Die innovative
Anlage kombiniert Luftwärmepumpen, einen Warmwasserspeicher und einen
Biomassekessel. Etwa 70 Prozent des Energiebedarfs der Anlage werden
durch den Solarstrom gedeckt. Dieses Konzept sichert Bundorf eine
nachhaltige und kostengünstige Wärmeversorgung und reduziert
gleichzeitig CO₂-Emissionen: „Bundorf ist ein großartiges Beispiel dafür, wie sektorenübergreifende Energieversorgung gelingen kann, da auf diese Weise das größtmögliche Potenzial der Erneuerbaren Energien ausgeschöpft wird”, erklärt Dr. Robert Brandt, Geschäftsführer der AEE. „Die breite Bürger*innenbeteiligung macht es zudem zu einem Vorbild für ländliche Kommunen in ganz Deutschland.“
Durch die frühzeitige und umfassende Einbindung der Bürger*innen kann die Akzeptanz für die Projekte gesteigert werden – die Gemeinde maximiert so auch den wirtschaftlichen und ökologischen Nutzen der Energiewende.
Das ausführliche Portrait zur Energie-Kommune des Monats finden Sie hier.
Die Auszeichnung zur Energie-Kommune des Monats steht unter der
Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz.
Pressekontakt
Christin Weber
Tel: 030 200535 47
c.weber@unendlich-viel-energie.de
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