UFOP-Praxisinformation zum Sonnenblumenanbau neu aufgelegt

Berlin, 12. April 2024 – Zur Frühjahrsaussaat veröffentlicht die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) eine Neufassung ihres Anbauratgebers Sonnenblumen. Die Autoren Dr. Gert Barthelmes, Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung Brandenburg, sowie Jutta Gronow-Ehlers und Dr. Manuela Specht, UFOP, informieren in der Praxisinformation über Standorteignung, Ansprüche an die Vorfrucht, Bodenbearbeitung und Aussaat, Sortenwahl, Pflanzenschutz, Düngung, Ernte und ökonomische Bewertung von herkömmlichen linolsäurehaltigen Sonnenblumen sowie ölsäurereichen High-Oleic-Sonnenblumen.

Vor allem auf leichten Diluvialböden, auf denen Raps keine stabilen Ertragsvorteile bietet, können Sonnenblumen wegen geringerer variabler Kosten eine interessante Blattfrucht zur Auflockerung getreidereicher Fruchtfolgen sein. Wichtigste Voraussetzung für einen erfolgreichen Anbau sind klimatisch geeignete Standorte. Das Hauptanbaugebiet in Deutschland liegt in Brandenburg, allerdings ist auch in Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen und Niedersachsen eine deutliche Zunahme des Anbaus zu verzeichnen.

Eine standortangepasst rechtzeitige Druschreife ist für eine verlustarme Ernte und gute Lagerfähigkeit des Ernteguts wichtig und vermeidet Trocknungskosten. Es sollten daher frühe und mittelfrühe Sorten gewählt werden. Neben Ertragsfähigkeit und Reife sind als weitere Kriterien der Ölgehalt sowie Standfestigkeit und Krankheitstoleranz bei der Sortenwahl zu beachten. Der Erntezeitpunkt liegt jahresabhängig zwischen Anfang September und erster Oktoberhälfte, wenn die Erntefeuchte der Körner unter 15 % liegt.

Für die Berechnung des Deckungsbeitrages des Sonnenblumenanbaus werden von verschiedenen Einrichtungen der Offizialberatung in Deutschland auf mehrjährigen Mittelwerten basierende Kalkulationsdaten bereitgestellt. Für eine Entscheidung pro oder kontra Sonnenblumenanbau ist aber nicht nur der Vergleich der Einzelkultur-Deckungsbeiträge heranzuziehen, sondern es sollte mindestens der Fruchtfolge-Deckungsbeitrag betrachtet werden. Erzeugerpreis und Kosten können in Abhängigkeit von den Gegebenheiten vor Ort stark unterschiedlich sein.

Darüber hinaus wird empfohlen, sich vor dem Einstieg in den Sonnenblumenanbau mit der Vermarktung auseinander zu setzen. Es liegt auf der Hand, dass sich mit einer Direktvermarktung an Verbraucher oder dem Erschließen einer attraktiven Nische i.d.R. deutlich höhere Erlöse erzielen lassen als bei der Abgabe an den Landhandel analog zu Winterweizen oder Winterraps.

HO-Sonnenblumen werden i.d.R. im Vertragsanbau erzeugt, so dass hier die Konditionen der Vermarktung bereits im Vorfeld bekannt und vereinbart sind.

Die UFOP-Praxisinformation steht als kostenloser Download zur Verfügung unter:
http://bit.ly/ARSonnenblume


Pressekontakt
Dr. Manuela Specht
Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V.
Tel.: 030 235 97 99 30
m.specht@ufop.de
www.ufop.de