Wer wird Energielandwirt 2024?
Längst dreht sich in der Landwirtschaft nicht mehr nur alles um die Bestellung von Ackerland oder Tierhaltung. Die Bewirtschaftung von Waldflächen spielt eine bedeutende Rolle, aber auch die Erzeugung von Erneuerbaren Energien. 876.000 Arbeitskräfte waren 2023 in der Landwirtschaft beschäftigt.
Fast die Hälfte der Fläche Deutschlands, laut STATISTA 16,5 Millionen Hektar 2023, wird derzeit landwirtschaftlich genutzt. Leider nimmt die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe kontinuierlich ab. Besonders kleine Betriebe mit wenig Fläche können kaum gehalten werden. Die Herausforderungen an Landwirt*innen werden immer komplexer und die mediale Beobachtung ist groß. Umso wichtiger sind Veranstaltungen, die der Bedeutung der Landwirtschaft gerecht werden und der Öffentlichkeit sowie der Politik die Innovations- und Willenskraft der Landwirt*innen näherbringen.
Zum mittlerweile elften Mal wird dieser Idee folgend der CERES AWARD vergeben. Von den zahlreichen Bewerbungen aus Deutschland und dem europäischen Ausland wurden nun 21 Kandidat*innen für die Shortlist ausgewählt. Das macht sie zu Finalist*innen in den insgesamt sieben Kategorien in diesem Jahr: „Energielandwirt“, „Geflügelhalter“, „Junglandwirt“, „Rinderhalter“, „Schweinehalter“ „Ackerbauer“ und „Unternehmerin“, wobei Letztere nur für Frauen ausgelobt wird.
Sponsoren des Awards sind die Landwirtschaftliche Rentenbank (Hauptsponsor), die R+V Versicherung (Kategoriensponsor Energielandwirt). CortevaAgriscience (Kategoriensponsor Unternehmerin) und Lemken (Kategoriesponsor Ackerbauer). Daneben gibt es weitere ideelle Partner, wie der in diesem Jahr hinzugekommene Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), der Deutsche Bauernverband und beispielsweise auch wir – vertreten vor allem durch unsere Mitarbeiterin und Kollegin Bettina Bischof als Mitglied der Jury zur Kategorie „Energielandwirt des Jahres“. Zusammen mit Dr. Matthias Baum (Filialdirektor der R+V Allgemeine Versicherung AG, Leiter AgrarKompetenzCenter) und Julia Schürer (Redakteurin agrarheute) wird sie in den kommenden Wochen die drei Finalisten der Kategorie besuchen: Thomas Andresen, Christoph Terhorst und Heinrich Gärtner.
Seit 1911 gibt es Thomas Andresens Hof Barslund als Familienbetrieb in Lindewitt/Schleswig-Holstein. Er ist Landwirt durch und durch: Neben der Tierzucht setzt Andresen auf „regenerative Landwirtschaft“, so agrarheute, und Erneuerbare Energien. Aus der Gülle der Tiere werden in der 2014 errichteten Biogasanlage Strom und Wärme erzeugt. 75 Kilowatt elektrische Energie können so beispielsweise in einer Stunde produziert werden. Eine Photovoltaikanlage und mehrere Windenergieanlagen runden den erneuerbaren Betriebszweig des Hofs ab.
Im niedersächsischen Walchum liegt der Betrieb des Landwirts Christoph Terhorst. Er hat sich auf Geflügelhaltung und Energieerzeugung spezialisiert. Seine Biogasanlage wird mit Gülle gespeist und liefert neben Strom vor allem Biomethan. Er vertreibt seinen eigenen Kraftstoff und hat auch eine Kleinwindanlage installiert.
Der dritte Finalist Heinrich Gärtner stammt aus Buttenwiesen/Bayern. Er setzt auf eine Biogasanlage (860 kW) und ebenfalls eine Photovoltaikanlage. Der Landwirt betreibt den Hof in vierter Generation und ist Mitinhaber des Energieunternehmens GP Joule. 150 Hektar bewirtschaftet er und 2022 wurde er ins Präsidium des Deutsche Wasserstoff- und Brennstoffzellenverbands (DWV) gewählt und ist zudem Vorsitzender des Vorstands im neu gegründeten Landesverband Erneuerbare Energien Bayern e. V.
Am 30. Oktober werden die Sieger der einzelnen Kategorien bei der Verleihung des diesjährigen CERES AWARD und ein*e Gesamtsieger*in als Landwirt*in des Jahres gekürt.
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