Das Projekt INTEGER
Die Energiewende als gesamtgesellschaftlicher Transformationsprozess verändert die gewohnte Umwelt in vielen Lebensbereichen, wie z.B. durch neue Energieinfrastrukturprojekte auf lokaler Ebene oder Maßnahmen wie Tempolimits und Fahrverbote im Bereich der Mobilität. Oftmals sind diese Projekte und Maßnahmen mit Konflikten behaftet. Als eine Möglichkeit, diese Konflikte zu adressieren und die Akzeptanz auf Ebene betroffener Akteur*innen oder auch der Gesellschaft als Ganzes zu erhöhen, wird zunehmend eine verstärkte Bürgerbeteiligung gesehen.
Jedoch zeigte sich in der Vergangenheit des Öfteren Kritik an der bestehenden Beteiligungspraxis: Verfahren zur Öffentlichkeitsbeteiligung werden als ungerecht und intransparent empfunden, Entscheidungen als bereits gefällt und dementsprechend die Beteiligungsmöglichkeiten als nicht ausreichend eingeschätzt. Diese negativen Bewertungen bzw. beobachteten Mängel sind vor allem den formellen Verfahren zu Last gelegt worden, welche als zu starr und quasi automatisch ungenügend angesehen wurden.
Hier setzt das Forschungsvorhaben INTEGER („Ebenen-INTEGrative Partizipation für die EneRgiewende“) an: Mithilfe eines interdisziplinären Ansatzes aus politikwissenschaftlichen, sozio-psychologischen und kommunikationswissenschaftlichen Forschungszugängen werden aktuelle Beteiligungsprozesse auf Bund- und Länderebene in unterschiedlichen Sektoren der Energiewende identifiziert, kategorisiert und evaluiert. Ziel ist es, ein sektoren- und ebenen-integratives Beteiligungskonzept zu entwickeln.
In diesem Sinne adressiert das Projekt das Problem einer fehlenden „Meta-Governance“, d.h. einer übergreifenden politischen und gesellschaftlichen Richtungsdebatte und -orientierung für gesamtgesellschaftliche Transformationsprozesse wie die Energiewende. Eine solche erscheint unabdingbar und stellt eine wichtige Grundlage dar, um neben soziopolitischer Akzeptanz auch die Akzeptanz für die Umsetzung von Projekten auf lokaler Ebene bzw. die Akzeptabilität aus der Perspektive individueller Akteur*innen zu schaffen.
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Projektzeitraum: 1.10.2022–31.12.2024
Das Projekt wird gemeinsam von AEE, Fraunhofer ISI und IZES durchgeführt und vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert. Bei Fragen und Anregungen können Sie sich an die Projektleiter*innen der beteiligten Organisationen wenden.
Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI
Dr. Anne Kantel (Projektkoordinatorin)
Telefon: +49 721 6809-234
E-Mail: anne.kantel@isi.fraunhofer.de
Institut für ZukunftsEnergie- und Stoffstromsysteme gGmbH (IZES gGmbH)
Jan Hildebrand
Tel: +49 681 844 972-29
E-Mail: hildebrand@izes.de
Agentur für Erneuerbare Energien e.V. (AEE)
Valentin Jahnel
Tel: +49 30 200 535-53
E-Mail: v.jahnel@unendlich-viel-energie.de
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