Das Projekt Fluxlicon


Im September 2021 ist das Forschungsvorhaben „Intelligentes und flexibles System zum Einsatz von jeglichen Second-Life-Batterien in der kommunalen Ladeinfrastruktur“ (Fluxlicon) an den Start gegangen. Das Projekt erarbeitet zentrale Erkenntnisse für eine künftige Kreislaufwirtschaft in der Mobilität. „Fluxlicon“ entwickelt und pilotiert einen modularen und flexiblen Energiespeicher aus „Second-Life-Batterien. Die Speicherarchitektur bietet eine Netzschnittstelle für die Integration erneuerbarer Energien sowie „Fast Charging“ für einen schnelleren und kostengünstigeren Aufbau von Lademöglichkeiten.

Mit dem Lehrstuhl „Production Engineering of E-Mobility Components“ (PEM) der RWTH Aachen und den weiteren Projektpartnern PEM Motion, ConAC und DEKRA wird im Zuge des Projekts eine „Trusted Platform“ entwickelt. Diese fungiert als Schnittstelle zwischen den Inverkehrbringern der Traktionsbatteriesysteme sowie den Zweitnutzern und stellt sämtliche Daten bereit, die für eine Weiterverwendung gebrauchter Batteriesysteme relevant sind. Zur Validierung der Ergebnisse wird in Aachen ein Second-Life-Speicher mit der Kapazität einer Megawattstunde errichtet. Für die Datenrückübertragung in die „Trusted Platform“ wird ein intelligentes Energiemanagementsystem erarbeitet. Im weiteren Verlauf steht der Aufbau sowie die Erprobung zweier Pilotanlagen in zwei unterschiedlichen deutschen Kommunen im Projektfokus. Beide Kommunen werden über einen bundesweiten Wettbewerb ermittelt. Das gesamte Vorhaben wird durch umfassende Kommunikationskampagnen und Akzeptanzarbeit begleitet. Die AEE übernimmt im Projekt die Auswahl der Pilot-Kommunen sowie die begleitete Kommunikation und das Veranstaltungsmanagement.

Hintergrund des Projekts ist der immer größer werdende Stellenwert der Elektromobilität. Mit Blick auf die Nachhaltigkeit und den Ressourceneinsatz gibt es jedoch Kritik: Die Batterien benötigen Ressourcen, ihre Produktion verursacht CO2-Emissionen, und nach der Nutzungsdauer im Fahrzeug werden viele Akkus trotz hoher Restkapazität direkt recycelt. Um die Batterien künftig möglichst lange und effizient im Einsatz zu halten, wurden bereits erste Konzepte für „Second Life“-Anwendungen entwickelt, die Batteriesystemen aus Elektrofahrzeugen ein „zweites Leben“ in stationären Energiespeichern ermöglicht.

Weitere Informationen:

Projektzeitraum: 01.09.2021–31.08.2024

Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.

Die Konsortialpartner:

Lehrstuhl „Production Engineering of E-Mobility Components” (PEM) der RWTH Aachen

Der Lehrstuhl „Production Engineering of E-Mobility Components“ (PEM) der RWTH Aachen wurde 2014 von Professor Achim Kampker gegründet. Im deutsch-niederländischen Gewerbegebiet Avantis und am Elektromobilitätslabor „eLab“ auf dem RWTH Aachen Campus sind derzeit auf etwa 700 Quadratmetern Büro- und 2.000 Quadratmetern Produktionsfläche rund 60 Forschende, 30 nichtwissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie mehr als 90 studentische Hilfskräfte beschäftigt. Dabei forschen sieben Gruppen zur Produktion und Nachhaltigkeit etwa von Batterien, Elektromotoren, Brennstoffzellen und ganzen Fahrzeugkonzepten. Ziel von PEM ist eine ortsnahe und lückenlose „Innovation Chain“ von der Grundlagenforschung bis hin zur Großserienherstellung.

PEM Motion

Die PEM Motion GmbH wurde 2014 aus dem Lehrstuhl für „Production Engineering of E-Mobility Components“ (PEM) der RWTH Aachen gegründet. Das Unternehmen um Geschäftsführer Dr. Christoph Deutskens ist als Beratungs- und Ingenieursdienstleister vor allem im Bereich der Elektromobilität aktiv. Das Engagement reicht von der Produktentwicklung und Produktionsauslegung alternativer Antriebskomponenten wie Batteriezellen und Elektromotoren bis hin zu Infrastruktur- und Industrialisierungsprojekten. Zum Kundenkreis zählen Automobilhersteller, Mobilitätsanbieter, Zulieferer und Start-up-Betriebe. PEM Motion ist in Europa und Nordamerika an insgesamt fünf Standorten vertreten.

ConAC GmbH

Sei es die Transformation hin zu nachhaltigen Technologien oder digitalen Services für Ihre Immobilie oder Firma, die ConAC GmbH hilft bei der Konzeptionierung, Planung und Umsetzung der Projekte. Dies zeigt sich bereits an den eigenen Immobilien. Die ConAC beschäftigt sich intensiv mit der nachhaltigen, wirtschaftlichen Gestaltung von diesen. Hierzu zählen Lastmanagement, Integration von PV, Solar und Wind, der Aufbau von Ladeinfrastrukturen für Elektrofahrzeuge und als zentraler Baustein ein intelligent gesteuerter und hochflexibler Speicher zur optimierten Nutzung der vor Ort erzeugten Energie als auch zur Vermeidung von Lastspitzen.

DEKRA

DEKRA ist eine der weltweit führenden Expertenorganisationen. Das Unternehmen ist heute in mehr als 50 Ländern aktiv. Mehr als 45.000 Mitarbeiter sorgen nachhaltig für Sicherheit, Qualität und Umweltschutz. Im Bereich Automobil forscht die DEKRA insbesondere an der Sicherheit und der Fahrzeug-Homologation und ist bei der Prüfung von Fahrzeugteilen ein wichtiger unabhängiger Partner für die Automobilindustrie. Dabei setzt DEKRA auf eine systematische Erfassung von Daten und Qualifizierungen, um weltweit eine qualitativ hochwertige Prüf- und Bewertungsdienstleistungen anbieten zu können.

Projektleitung bei der AEE:

Jennifer May
Referentin für Energiewirtschaft
Tel: 030/200 535-45
E-Mail: j.may@unendlich-viel-energie.de