Zusammenspiel für die Energiewende: Stadt und Landkreis Lüneburg streben die Vollversorgung durch Erneuerbare an
Berlin, 29. September 2020 – Ein Zusammenschluss aus Landkreis, Stadt und Bürgerschaft schafft in Lüneburg die Grundlage für einen zügigen Ausbau der Erneuerbaren Energien. Unsere Energie-Kommune im September überzeugt durch ihr jahrzehntelanges Engagement. Durch den Zusammenschluss der Kommunen konnte auf der Ebene des Landkreises die Energie- und Wärmewende gefördert werden.
Die niedersächsische Mittelstadt
engagiert sich bereits seit fast 30 Jahren in Klimainitiativen wie der Alianza
del clima e.V. und unternimmt kommunale Anstrengungen, um das Thema
Nachhaltigkeit in der Stadtverwaltung und der Bürger*innenschaft zum festen
Bestandteil der kommunalen Identität zu machen. Heute versorgt sich der
Landkreis zu 48 Prozent mit nachhaltiger Energie und Wärme. Das reicht weder
Stadt noch Landkreis: Als 100 Prozent Erneuerbare-Energien Region strebt der
Landkreis bis 2030 eine völlig autarke Wärme- und Stromversorgung durch
Erneuerbare Energien an. „Lüneburg steckt sich ein ambitioniertes Ziel. Die
Wissenschaft macht deutlich, dass es möglich ist. Damit die Region erfolgreich
ist, müssen der Landkreis und die Stadt miteinander sowie den Bürger*innen
kooperieren, um den Ausbau der Erneuerbaren voranzutreiben und die Akzeptanz zu
sichern. Dass dies gelingen kann, hat die Region in den letzten Jahrzehnten
gezeigt“, resümiert Dr. Robert Brandt, Geschäftsführer
der Agentur für Erneuerbare Energien e.V. (AEE).
Klimaleitstelle koordiniert seit 2008 erfolgreich die Zusammenarbeit zwischen Stadt und Landkreis
Die Klimaleistelle (KSL) hilft seit
2008 auch den Kommunen des Landkreises, ihre Energie- und Klimapolitik
aufeinander abzustimmen. So
fungiert sie als Schnittstelle zwischen den Kommunen, privaten Akteur*innen und
den Bürger*innen. Hier laufen Projekte, wie Umweltprogramme für Unternehmer*innen
bis hin zu Aktionen in Schulen, zusammen. Gleichzeitig baut die Leitstelle Netzwerke
für bürgerschaftliche Initiativen auf. Die Stadt selbst ist auch in bundesweiten
Netzwerken engagiert, etwa dem Netzwerk „Dialog Nachhaltige Stadt“. Für ihre
Anstrengungen unter anderem im kommunalen Nachhaltigkeitsmanagement gab es
schon im Jahr 2014 die Auszeichnung „Deutscher Nachhaltigkeitspreis“ für
Städte.
Nachhaltigkeit als kommunales Kulturgut soll auch
in den nächsten Jahren weiterhin das Erfolgsrezept sein. 2020 startete die
Hansestadt mit dem Projekt „Zukunftsstadt 2030“ in die dritte und für die
Praxis entscheidende Phase. Lüneburg ist eine von bundesweit acht
Zukunftsstädten, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert
werden. Die nachhaltige Stadtentwicklung soll mit 15 konkreten Ansätzen und
Projekten weiter gefördert werden. Für die Umsetzung stehen im Projektzeitraum
1,5 Millionen Euro Fördergeld zur Verfügung.
Bereits heute 112 Prozent erneuerbarer Strom im Landkreis
Wie der
jährliche Bericht der KSL zum Stand der Energiewende zeigt, wurden 2018 schon
776 Gigawattstunden erneuerbarer Strom im Landkreis produziert. Das entspricht
112 Prozent des Verbrauchs. Mit 74 Prozent stellt die Windenergie im Landkreis
den größten Anteil des erneuerbaren Stroms, aber auch die Biomasseproduktion
ist mit 217 GWh jährlich eine wichtige Energiequelle. In Lüneburg produziert
die Abwasser, Grün & Lüneburger Service GmbH (AGL) seit 1962 Strom aus
Biogas. Heute
versorgt sich die AGL vollständig autonom mit erneuerbarem Strom und Wärme.
Potenziale beim Ausbau privater Photovoltaik-Dachanlagen sollen das Bundesland,
der Landkreis und die Stadt gemeinsam durch Programme wie SolarCheck stemmen.
Allein 2019 wurden 240 Beratungen durchgeführt. Besonders bemerkenswert ist
hier der Beratungserfolg: So haben 40 Prozent der Beratenen ein Jahr später ein
eigenes PV-Projekt umgesetzt oder gestartet.
Energetische Gebäudesanierung in kommunalen
Liegenschaften
Im Bereich der nachhaltigen Wärmeversorgung hat der
Landkreis begonnen, Potenziale von über 3.500 GWh der oberflächennahen und
Tiefengeothermie zu erschließen. Um den Ausbau auch mit Einsparungen im Bereich
Wärme zu komplementieren, verfügt der Fachbereich Gebäudewirtschaft seit 2013
über eine dezidierte Sachbearbeitung Energiemanagement. Um Sanierungen
möglichst effizient umsetzten zu können, wurde 2016 dafür ein
Klimaschutzteilkonzept erstellt. Dieses gibt einen Überblick über den
energetischen Sanierungsbedarf kommunaler Liegenschaften. Aktuell wurden
bereits 71 der rund 200 Liegenschaften untersucht. Priorisiert werden hier
Gebäude mit hohem Energieverbrauch, geringen Denkmalschutzauflagen und
generellem Umbaubedarf, um die notwendigen energetischen Sanierungen schnell umzusetzen.
Foto: Lüneburg Marketing GmbH Mathias Schneider
Ein ausführliches Portrait zur Energie-Kommune Lüneburg finden Sie hier »
Pressekontakt
Agentur für Erneuerbare Energien e.V.
Nicola Techel
Tel: 030 200 535-52
E-Mail: n.techel@unendlich-viel-energie.de
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