Monatlicher Börsenstrompreis von 2021 bis 2024
Seit Ende 2021 kam es mehrfach zu sprunghaften Preisanstiegen an der Strombörse. Zu den wesentlichen Ursachen zählt der Krieg zwischen Russland und der Ukraine, wodurch die Preise fossiler Energieträger in die Höhe schnellten. Vor allem zwischen dem Erdgas- und dem Strompreis gibt es eine starke Korrelation. Durch den vermehrten Einsatz von Kohle stiegen zudem die Preise von CO2-Zertifikaten. Hinzu kam die Krise der französischen Atomkraftwerke: Ab November 2021 kam es hier zu ungeplanten Ausfällen. Im Jahr 2022 stand für mehrere Monate etwa die Hälfte der Atomkraftwerke in Frankreich still. Deutschland und Spanien mussten große Strommengen exportieren, damit in Frankreich nicht die Lichter ausgingen. Auch die Dürre in den Sommermonaten sorgte für Knappheit auf dem europäischen Strommarkt, weil konventionelle Kraftwerke mangels Kühlung ihre Leistung drosseln mussten. Im Laufe des Jahres 2023 trat eine Beruhigung auf den Märkten ein, die Erdgaspreise sanken wieder, in Frankreich gingen einige Akw wieder ans Netz und Deutschland konnte günstig Strom aus Skandinavien importieren. Die endgültige Abschaltung der letzten Atomkraftwerke in Deutschland im April 2023 machte sich an der Strombörse nicht bemerkbar. Der durchschnittliche Großhandelsstrompreis fiel im Jahr 2024 unter das Niveau von 2021, also zu einer Zeit, als noch sechs Atomkraftwerke in Deutschland am Netz waren. Vor künftigen Preissprüngen kann nur der weitere Ausbau der Erneuerbaren Energien in Deutschland und Europa sowie die Entwicklung von Energiespeichern schützen.
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