"Wir brauchen ein Bündnis für die urbane Energiewende"
Die Energiewende in Deutschland ist ein umfangreiches Infrastrukturprojekt, welches die Menschen in vielen verschiedenen Bereichen ihres Alltags betrifft. Hatte die Energiewende ihren Anfang in den ländlichen Regionen, gibt es mittlerweile auch immer mehr Anwendungsbeispiele in den Metropolen. Einen weiteren Anschub für die urbane Energiewende wird das derzeit geplante Mieterstromgesetz bringen – davon ist Michael Geißler, Geschäftsführer der Berliner Energieagentur, überzeugt. Er führt in einem Gastbeitrag in der Berliner Tageszeitung Der Tagesspiegel aus, welche Faktoren die Umstellung der städtischen Energieversorgung auf Erneuerbare Energien beeinflussen. Demnach werden die Rahmenbedingungen für die Energiewende sowohl auf nationaler und föderaler, als auch auf kommunaler Ebene beeinflusst.
Der Gastbeitrag problematisiert eingangs steigende Netznutzungsentgelte, die sich aus Netzengpässen aufgrund des schleppenden Stromnetzausbaus von Nord nach Süd ergäben. Diesem Problem könnte entgegen gewirkt werden: „Eine Teillösung wäre, Strom vor allem dort zu erzeugen, wo die meisten Menschen heute und in Zukunft leben, arbeiten und somit Energie verbrauchen. Also in Städten und Ballungsräumen wie Berlin. Dadurch könnten die Kosten für den Bau von teuren – und oftmals am Bürgerwiderstand scheiternden – Höchstspannungsstromtrassen langfristig begrenzt werden.“ Geißler weist daher dem derzeit politisch verhandeltem Mieterstromgesetz eine entscheidende Bedeutung zu: Es ermögliche, dass Gebäudeeigentümer und Gebäudenutzer gemeinsam von einem stärkeren Ausbau Erneuerbarer Energien in den Städten profitieren könnten. Mit dem Gesetz wären Städte in der Lage, das bisher nicht ausgeschöpfte Ausbaupotenzial Erneuerbarer Energien vor Ort zu heben.
Im weiteren Verlauf des Beitrags geht der Autor außerdem auf die Gestaltungs- und Umsetzungsinstrumente ein, über die Städte und Gemeinden selbst verfügen, um den ökologischen Umbau der Energieversorgung vor Ort zu gestalten. Geißler plädiert für ein schlagkräftiges breites Bündnis aus privaten, öffentlichen und auch genossenschaftlichen Unternehmen, in das Verwaltung, Interessensverbände, Kammern sowie Wissenschaft und Forschung eingebunden sind.
Dieser Artikel wurde im Renews, dem Newsletter der Agentur für Erneuerbare Energien, veröffentlicht.
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