FNR informiert auf der Agritechnica zu Wärme aus Biomasse und zu Förderprogrammen im Bereich Wald und Wirtschaftsdünger
Gülzow-Prüzen, 9. November 2023 - Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR) stellt auf der Agritechnica das Thema Wärmegewinnung aus Biomasse in den Fokus. Die Klima- und Transformationsziele im Wärmebereich sind vor allem über Gemeinschaftslösungen mit Wärmenetzen erreichbar. Biomasse und biogene Reststoffe können im Zusammenspiel mit weiteren erneuerbaren Energien Orten eine gemeinsame Wärmeversorgung ermöglichen, insbesondere im ländlichen Raum.
Außerdem informiert die FNR zu zwei Förderprogrammen bzw. -richtlinien, die sie im Auftrag des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) betreut: Das Förderprogramm "Klimaangepasstes Waldmanagement" und die „Richtlinie zur Förderung von Investitionen in emissionsmindernde Maßnahmen bei der Vergärung von Wirtschaftsdüngern“.
Aktuelle Projektergebnisse aus dem Bereich Wald und Holz runden das Themenspektrum am FNR-Stand ab, der in Halle 26 unter der Nummer C54 zu finden ist.
Die Energieexperten am FNR-Stand beantworten Fragen zum Thema Nahwärme aus Biomasse und präsentieren als Eyecatcher ein großes und detailgetreues Modell eines Bioenergiedorfes. Die Suche nach bezahlbaren, erneuerbaren Wärmequellen treibt derzeit viele Bürgerinnen und Bürger und Verantwortliche in Kommunen um. Bioenergie ist Teil der Lösung. Bioenergiedörfer zeigen, wie sich Nahwärme aus Biomasse und Sonnenenergie gemeinschaftlich gewinnen lässt und kommunale Wertschöpfung generiert. Das Interesse an solchen Energiegemeinschaften hat wieder deutlich zugenommen.
Im Auftrag des BMEL betreut die FNR das Förderprogramm "Klimaangepasstes Waldmanagement". Es unterstützt private und kommunale Waldbesitzende dabei, ihre Wälder in Zeiten des Klimawandels zu erhalten und klimaresilient umzubauen. Die Höhe der Förderung pro Hektar beträgt bis zu 100 Euro jährlich. Dafür müssen Waldbesitzende Kriterien erfüllen, die nachweislich über den gesetzlichen Standard und über bestehende Zertifizierungen hinausreichen. Das betrifft etwa die Verjüngung mit standortangepassten Baumarten, die Einbringung vorwiegend von Laubbaumarten oder die Durchführung von Maßnahmen zum Wasserrückhalt. Bis Oktober 2023 wurden im Rahmen des Förderprogramms "Klimaangepasstes Waldmanagement" bereits Anträge für rund ein Fünftel der privaten und kommunalen Waldflächen Deutschlands gestellt. Das Programm wird voraussichtlich in 2024 fortgeführt.
Aktuell kommen in Deutschland erst rund 30 Prozent des anfallenden Wirtschaftsdüngers als Substrate in Biogasanlagen zum Einsatz. Dabei stellt die Biogastechnologie aktuell die einzige technisch und wirtschaftlich etablierte Option zur Reduktion der klimarelevanten Emissionen aus Gülle, Mist & Co. dar. Die „Richtlinie zur Förderung von Investitionen in emissionsmindernde Maßnahmen bei der Vergärung von Wirtschaftsdüngern“ soll dazu beitragen, diesen Anteil zu erhöhen und die Emissionen zu verringern. Sie unterstützt u. a. die Umrüstung von Bestands-Biogasanlagen, die Beschaffung spezifischer Anlagenteile für Biogas-Neuanlagen oder die Abdeckung von Gärrestlagern mit bis zu 40 Prozent. Im Fall der Gärrestlager-Abdeckung können auch Nawaro-Biogasanlagen einen Zuschuss erhalten, die keinen oder nur geringe Mengen Wirtschaftsdünger vergären. Zu den Details der Förderung, die nach jetzigem Stand bei baulichen Maßnahmen zum Jahresende ausläuft, informiert das FNR-Team am Messestand.
Schließlich können sich die Agritechnica-Besucherinnen und Besucher detailliert zu drei aktuellen Projekten aus dem Bereich Wald und Holz informieren: Sie betreffen den Einfluss des Waldumbaus hin zu Laubwäldern auf den Grundwasserhaushalt, die Entwicklung einer autonom fliegenden Drohne für die Waldinventur und ein Planungstool für mittelständische Holzbauunternehmen, um materialsparende und robuste Systemhallendächer für landwirtschaftliche Gebäude zu planen.
Pressekontakt
Nicole Paul
Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.
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