Pflanzenölproduktion 2023/24 auf Rekordkurs

Berlin, 27. September 2023 - Die globale Erzeugung von Pflanzenölen wird nach USDA-Schätzungen im dritten Jahr nacheinander steigen und neue Höchstwerte erreichen.

Die globale Pflanzenölproduktion dürfte 2023/24 nach Meinung des US-Landwirtschaftsministeriums USDA 222,8 Mio. t erreichen. Das wären 6,5 Mio. t mehr als 2022/23. Damit dürfte die Produktion den Bedarf von schätzungsweise 217,5 Mio. t mehr als ausreichend decken. Das bedeutet, dass die Endbestände an Pflanzenölen weltweit um etwa 0,1 auf 30,6 Mio. t steigen werden.

Palmöl bleibt das bedeutendste Pflanzenöl am Weltmarkt. Die globale Produktion dürfte das dritte Jahr in Folge ansteigen und wird nach Recherche der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft(mbH) auf 79,5 Mio. t erreichen. Gegenüber 2022/23 ist das einem Plus von 1,9 Mio. t. Palmöl hat damit einen Anteil von 35,7 % an der gesamten globalen Pflanzenölproduktion. Indonesien bleibt mit 47 Mio. t größter Erzeuger, gefolgt von Malaysia mit 19 Mio. t und Thailand mit knapp 3,5 Mio. t.

Die Produktion von Sojaöl dürfte im kommenden Wirtschaftsjahr um 2,9 auf 61,6 Mio. t steigen und könnte somit einen Höchststand erreichen. Mit 17,2 Mio. t bleibt China Hauptproduzent – allerdings auf Grundlage entsprechend großer Sojabohnenimporte. Die USA nimmt mit 12,2 Mio. t den zweiten Platz ein.

Gleichermaßen wird ein Anstieg der Sonnenblumenölproduktion prognostiziert, was auf größere Verfügbarkeit infolge der Anbauausweitung fußt. Weltweit werden 21,7 Mio. t produziert werden, 0,6 Mio. t mehr als 2022/23. Allein Russland trägt dazu 6,6 Mio. t bei, rund 0,3 Mio. t mehr. Auch für die EU und die Ukraine wird ein Plus erwartet, während Argentinien, die Türkei und die USA weniger produzieren dürften. Rapsöl wird 2023/24 ebenfalls das Vorjahresvolumen übertreffen und mit geschätzten 33 Mio. t rund 400.000 t umfangreicher ausfallen.

Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) sieht die globale Versorgung pro Kopf der Bevölkerung mit Pflanzenölen für die menschliche Ernährung, einschließlich der Verarbeitungsprodukte, als gesichert. Die Einführung der Kappungsgrenze für Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse in der EU – bei tendenziell sinkendem Verbrauch an Kraftstoffen infolge der steigenden Elektrifizierung des Straßenverkehrs – werde den Bedarf in der EU nicht weiter steigen lassen, so die Prognose der Förderunion. Vielmehr werde der globale Bedarf für die energetische Nutzung außerhalb der EU bestimmt.

Die UFOP verweist auf die Global Biofuel Alliance, die kürzlich auf Initiative der Regierung Indiens am Rande des G 20 Gipfels von den Regierungschefs u.a. der USA, Brasilien, Argentinien und den Vereinigten Arabischen Emiraten, gegründet wurde. Die UFOP bedauert, dass aus der EU nur Italien dieser Allianz angehöre und nicht Deutschland bzw. die EU-Kommission. Denn die EU sei zwar global führend in den gesetzlichen Anforderungen an den Nachweis der Nachhaltigkeit und Zertifizierungspflichten. Die zukünftigen globalen Anforderungen an die Nachhaltigkeit werden aber im Warenverkehr von dieser Allianz bestimmt werden, so die die Erwartung der UFOP.

Pressekontakt
Stephan Arens
Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V.
Tel.: 030 235 97 99 50
s.arens@ufop.de
www.ufop.de