Virtuelles Kraftwerk: Vernetzung tausender Stromerzeuger mit Verbrauchern und Speichern
Die Zukunft der Energiewende ist eng verbunden mit der Vernetzung der verschiedenen Energieformen und der intelligenten Einspeisung in die Netze. Virtuelle Kraftwerke können dies schon heute leisten.
Besonders die Einführung des Marktprämienmodells im EEG 2012 hat hierfür den Grundstein gelegt. Diese schuf die gesetzliche Grundlage, um dezentrale Stromerzeugungsanlagen mit geringen Peak-Leistungen durch „Pooling“ als größere, abgestimmt agierende Einheiten an den Strommärkten zu platzieren.
Virtuelle Kraftwerke produzieren Strom, wenn die Preise hoch sind, weil es ein zu geringes Angebot gibt, und verbrauchen Strom, wenn die Preise aufgrund des hohen Angebots niedrig sind. Durch die über die Virtuellen Kraftwerke aggregierte Regelenergieleistung und deren Vermarktung können an verschiedenen Märkten Erlöse erzielt werden. So tragen dezentrale Stromerzeugungsanlagen, zu einem Pool zusammengefasst und organisiert in einem virtuellen Kraftwerk wie dem „Next Pool“, zur Stabilisierung der Stromnetze bei. Sie kompensieren damit unter anderem die durch fluktuierende Energieerzeugungsanlagen hervorgerufenen Einspeiseschwankungen.
Analog gilt dies auch für Verbraucher in Industrie und Gewerbe. Flexibel einsetzbare Lasten können in das Virtuelle Kraftwerk integriert werden und einen volkswirtschaftlich sinnvollen Beitrag leisten. Intelligentes Lastmanagement und die Bereitstellung von Regelenergie oder abschaltbarer Last kann in den Betrieben zu beachtlichen Kosteneinsparungen für die Unternehmen führen. Hierfür eignen sich eine ganze Reihe an Stromhandelsprodukten.
Die Summe der Maßnahmen dient letztlich dazu, die steigende Anzahl an fluktuierender Stromerzeugung aus Erneuerbaren-Energien, etwa aus Windenergie- oder Photovoltaik-Anlagen, so abzufedern, dass Erzeugung und Verbrauch immer in der Balance bleiben und so die Stromnetzstabilität gewährleistet wird. Innerhalb Virtueller Kraftwerke stellen daher insbesondere grundlastfähige Stromerzeugungsanlagen, wie flexibel ausgebaute Biogasanlagen und KWK-BHKWs, aber auch Wasserkraftanlagen, Leistung an den Regelenergiemärkten bereit und können für eine bedarfsorientierte Einspeisung herangezogen werden.
Next Kraftwerke als Anbieter von Virtuellen Kraftwerken
Im Idealfall kombiniert man nun Wärme- und Stromerzeugung so, dass zu Zeiten eines höheren Strombedarfs auch die Wärme erzeugt wird. In den meisten Fällen sind die Bedarfe synchron. Wenn zeitliche Verschiebungen auftreten, bietet es sich an, Pufferspeicher zu integrieren. Aber auch durch das Einbinden der Akkus von Elektroautos in das System, etwa zur Bereitstellung von Regelenergie, ergeben sich Synergieeffekte, die eine Effizienzsteigerung nach sich ziehen. So führen Next Kraftwerke und Jedlix, ein Aggregator für Elektrofahrzeuge und Betreiber einer Plattform für intelligente Ladekonzepte, gemeinsam ein internationales Pilotprojekt durch, in dessen Verlauf die Partner Sekundärreserve von Batterien aus E-Fahrzeugen bereitstellen.
Next Kraftwerke stellt viele Informationen rund um das Thema Virtuelles Kraftwerk zur Verfügung. Darüber hinaus dient das Online-Portal „Mein Kraftwerk“ als Zugangsplattform zu den jeweiligen Anlagen für alle Partner.
Next Kraftwerke ist eines der führenden Virtuellen Kraftwerke in Europa mit Hauptsitz in Köln. Das Unternehmen nutzt die Möglichkeiten der Digitalisierung, um in dem Virtuellen Kraftwerk tausende Stromerzeuger, -verbraucher und -speicher zu vernetzen und über eigene Lizenzen und eigene Stromhändler an die verschiedenen Märkte zu bringen. Seit 2009 hat Next Kraftwerke auf diese Weise bereits über 6.400 Stromerzeugungsanlagen im „Next Pool“ aggregiert und vermarktet aktuell in Summe eine Leistung von 5,4 GW. Next Kraftwerke beschäftigt heute bereits über 140 Mitarbeiter und erzielte in 2016 einen Umsatz von etwas über 380 Millionen Euro.
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