Stromgestehungskosten Erneuerbarer-Energien-Anlagen und anderer Kraftwerke in Deutschland
Nach Berechnungen des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE sind PV-Freiflächenanlagen und Windenergieanlagen an Land (Onshore) aktuell (2024) die kostengünstigsten Stromerzeugungsoptionen in Deutschland. Je nach Anlagentyp und Sonneneinstrahlung bewegen sich die Stromgestehungskosten von Photovoltaikanlagen zwischen 4,1 und 22,5 Eurocent pro Kilowattstunde (€Ct/kWh). Strom aus Windenergie kann zu 4,3 bis 10,3 €Ct/kWh erzeugt werden, wobei die Windenergie an Land (Onshore) kostengünstiger ist als auf See (Offshore). Bis zum Jahr 2045 werden die Stromgestehungskosten von Wind- und Solaranlagen weiter sinken. Bei Bioenergieanlagen spielen die Substratkosten eine entscheidende Rolle, die Stromerzeugung ist dadurch deutlich kostenintensiver. Dafür sind Bioenergieanlagen flexibel und bedarfsgerecht steuerbar und stellen eine unverzichtbare Ergänzung zu Wind und Sonne dar. Wind- und Solarstrom ist bereits heute günstiger als Strom aus neuen fossilen oder nuklearen Kraftwerken. Die Kilowattstunde aus einem im Jahr 2024 neu gebauten Kohlekraftwerk würde zwischen 15,1 und 29,3 €Ct/kWh kosten. Erdgas-GuD-Kraftwerke sind aktuell günstiger, jedoch führen steigende CO2-Preise sowie sinkende Volllaststunden künftig zu stark steigenden Stromgestehungskosten, die dann ähnlich hoch sind wie bei Gasturbinen. Durch den steigenden CO2-Preis lohnt es sich in Zukunft, Gaskraftwerke auf Wasserstoff umzustellen. Gasturbinen, die 2024 gebaut und 2035 auf Wasserstoff umgerüstet werden, könnten Strom zu 20,4 bis 35,6 €Ct/kWh erzeugen. Neue Kernkraftwerke würden in Abhängigkeit von den angenommenen Volllaststunden und Investitionskostenintervallen bei den Stromgestehungskosten eine große Bandbreite von 13,6 bis 49,0 €Ct/kWh aufweisen. Die Folgekosten der Atomkraft sowie die Endlagerung sind dabei nicht eingepreist.
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