Mehr extreme Börsenstrompreise als im Vorjahreszeitraum!
02. Mai 2025 (Düsseldorf) - Die Zahl der Stunden mit negativen oder besonders hohen Preisen am Day-Ahead-Markt der Strombörse nahm im ersten Drittel 2025 im Vergleich zum Vorjahr deutlich zu. Das zeigt eine Analyse der naturstrom AG auf Grundlage von Daten der Bundesnetzagentur. Besitzer:innen von steuerbaren Verbrauchern wie Wärmepumpe, Batteriespeicher oder Wallbox können mit einem dynamischen Tarif von dieser Entwicklung profitieren.
In den ersten vier Monaten des Jahres 2025 sind starke Preisschwankungen im Kurzfristhandel der Strombörse festzustellen: Zu insgesamt 119 Stunden fiel der Preis am Day-Ahead-Markt ins Negative, das sind 37 Stunden – oder 45 Prozent – mehr als im gleichen Zeitraum 2024 mit 82 Stunden. Auch die Zeiten mit besonders hohen Preisen von über 200 Euro pro Megawattstunde nahmen im Zeitraum zwischen Anfang Januar und Ende April zu: von einer Stunde im Vorjahr auf 66 Stunden im laufenden Jahr.
Der durchschnittliche Preis pro Megawattstunde stieg deutlich von rund 66 auf über 103 Euro. Der Tiefstwert im Untersuchungszeitraum betrug -130 Euro pro Megawattstunde, der Höchststand war bei 583 Euro erreicht. Im Vorjahreszeitraum lagen die Extreme bei -65 und 205 Euro.
Negative Preise zu knapp vier Prozent der Stunden
„Extreme Preisausschläge an der Strombörse werden häufiger“, konstatiert Dr. Kirsten Nölke, Vorständin der naturstrom AG, die für die Untersuchung Daten des SMARD-Portals der Bundesnetzagentur auswertete. „In dieser Entwicklung stecken bei allen Herausforderungen auch große Chancen, denn sie reizt Investitionen in Batteriespeicher und andere Flexibilitätsoptionen an. Davon können am Ende auch Prosumer-Haushalte profitieren.“
Insbesondere Phasen mit negativen Börsenstrompreisen – etwa vier Prozent der Stunden im Untersuchungszeitraum – bieten wirtschaftliches Potenzial: So könnten gewerbliche Betreiber von Batteriespeichern überschüssigen und entsprechend günstigen Strom speichern und für Ausgleich sorgen, wenn sie zu Zeiten mit hoher Stromnachfrage wieder einspeisen. Doch auch Endverbraucher:innen können profitieren.
Wachsendes Potenzial für dynamische Tarife
„Kund:innen von dynamischen Tarifen können die Niedrigpreiszeiten für sich nutzen“, erklärt Kirsten Nölke. „Vorausgesetzt, sie haben die Möglichkeit, ihren Verbrauch entsprechend zu verschieben. Steuerbare Großverbraucher wie Wärmepumpen oder Elektroautos lassen sich dann deutlich günstiger betreiben.“ naturstrom bietet hierfür seinen Kund:innen begleitend zum hauseigenen dynamischen Tarif die naturstrom smartapp an, mit der sich E-Autos an der heimischen Wallbox und in Kürze auch Wärmepumpen automatisch steuern lassen.
Abseits der Extreme blieben die Zeiten mit vergleichsweise niedrigen Preisen von unter 30 Euro pro Megawattstunde im Analysezeitraum weitestgehend konstant: 315 Stunden stehen 323 Stunden des Vorjahrs gegenüber, was je etwa zehn Prozent der Gesamtzeit entspricht. Eine deutlich preissenkende Wirkung geht von den Erneuerbaren Energien aus, insbesondere die Photovoltaik hat in den letzten zwei Jahren einen wahren Boom erlebt.
Selbst wenn extremere Preisausschläge am Strommarkt mittelfristig durch mehr Flexibilität im Stromsystem wieder abnehmen sollten, können Besitzer:innen von steuerbaren Verbrauchseinrichtungen wie Wärmepumpe, Batteriespeicher oder Wallbox relativ verlässlich auf wiederkehrende Niedrigpreiszeiten setzen, insbesondere durch die mittäglichen Solarstromspitzen.
Pressekontakt
Dr. Tim Loppe
Pressesprecher / Leiter Medien & Politik
e. Tim.Loppe@naturstrom.de | t. +49 211 77900-363
naturstrom AG | Parsevalstraße 11 | 40468 Düsseldorf
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