Deutsche Rapsschrotexporte rückläufig
Berlin, 26. Juni 2025 – Den rückläufigen Export von Rapsschrot nimmt die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) zum Anlass, die vom Bundesumweltministerium im Referentenentwurf zur Änderung des THG-Quotengesetzes geplante Reduzierung der Kappungsgrenze für Biokraftstoffe aus Anbaubiomasse mit Nachdruck abzulehnen. Das Gesetz dient der nationalen Umsetzung der geänderten Erneuerbare Energien-Richtlinie (RED III) und steht unter enormen Zeitdruck, weil Deutschland den in der Richtlinie vorgeschriebenen Umsetzungstermin bereits verstreichen ließ.
Einmal mehr betont der Verband daher, dass der Biodieselmarkt für den deutschen und europäischen Rapsanbau und für die deutschen Rapsmühlen mit ihrer Verarbeitungskapazität von ca. 10 Mio. t Saat der mit Abstand wichtigste Absatzmarkt ist. Die Erzeugung von Biokraftstoffen und die Verfügbarkeit von heimischem Rapsschrot bedingen sich gegenseitig. Die UFOP hat wiederholt auf dieses Beispiel einer vernetzten Bioökonomie hingewiesen und fordert deshalb Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer auf, sich im Rahmen der laufenden Ressortabstimmung zum THG-Quotengesetz für eine Anhebung der Kappungsgrenze auf 5,3 % einzusetzen. Damit würde ein rückläufiger Gesamtenergiebedarf im Verkehr als Ergebnis einer erneuten steuerlichen Förderung der E-Mobilität kompensiert. Biokraftstoffe sind ein bedeutender Beitrag zum Klimaschutz, der den Bundeshaushalt nicht belastet, denn sie werden voll versteuert in Verkehr gebracht.
Deutschland hat nach Angaben des Statistischen Bundesamtes von Juli 2024 bis April 2025 gut 1,4 Mio. t Rapsschrot exportiert und damit etwa 9 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Deutsches Rapsschrot wird hauptsächlich in die EU-Mitgliedstaaten geliefert (rund 1,3 von 1,4 Mio. t). Mit 589.000 t floss das meiste davon in die Niederlande. Damit hat sich das Volumen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um fast 17 % reduziert. Um 2 % schrumpften indes die Rapsschrotlieferungen nach Schweden.
Positiv entwickelten sich indes die Lieferungen nach Dänemark, Finnland und Frankreich. Dänemark als zweitwichtigster Handelspartner im Geschäft mit Rapsschrot hat seine Importe aus Deutschland um 2 % auf 184.000 t gesteigert. Beachtlich ist das Plus für Frankreich. Angesichts der kleineren Ernte ist das Land zur Bedarfsdeckung auf rege Importe angewiesen, welche im Jahresvergleich um rund 70 % auf knapp 99.000 t zulegten. Außerhalb der Europäischen Gemeinschaft war die Schweiz erneut wichtigster Abnehmer, gefolgt vom Vereinigten Königreich.
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Stephan Arens
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