Biodieselausfuhren erreichen Höchstwert - UFOP: THG-Effizienzwettbewerb treibt Export von RME

Berlin, 26. Februar 2025. Die Exporte von Biodiesel aus Deutschland sind 2024 im dritten Jahr in Folge gestiegen und lagen um ca. 1,61 Mio. t. über den Importen. Die Ausfuhren erreichten nach Angaben des Statistischen Bundesamtes mit rund 3,2 Mio. t einen neuen Höchstwert. Die Niederlande bleiben mit dem Standort Rotterdam als Drehscheibe für den internationalen Biokraftstoffhandel der mit Abstand wichtigste deutsche Handelspartner für Biodiesel. Die Liefermengen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 20 % auf gut 1,4 Mio. t.

Der Export nach Belgien verzeichnete eine Zunahme um 80 % auf 638.300 t und rangiert damit auf Platz 2 der wichtigsten Abnehmer für deutschen Biodiesel. Dagegen reduzierte sich die Exportmenge in die Vereinigten Staaten um 40 % auf 271.900 t. Nach Recherche der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (mbH) importierte Deutschland 1,6 Mio. t Biodiesel, das sind rund 3 % weniger als 2023. Die größten Mengen kamen aus den Niederlanden, Belgien, Malaysia und Österreich. Besonders auffällig ist der Anstieg der Importe aus Belgien um etwa 51 % bzw. ca. 151.000 t. auf rund 447.400 t. Aus Malaysia kamen knapp 6 % mehr. Die unter Betrugsverdacht stehenden Importe aus China wurden offensichtlich auch 2024 überwiegend über Rotterdam importiert. China selbst lieferte nach Angaben des Statistischen Bundesamtes lediglich 4.000 t direkt nach Deutschland.

Die deutsche THG-Quotenpolitik, der hiermit verbundene THG-Effizienzwettbewerb und insbesondere die Doppelanrechnung auf Biodiesel aus bestimmten Abfallölen sind die maßgeblichen Treiber für diesen durch Verdrängung bzw. Verlagerung von Warenströmen gekennzeichneten Wettbewerb, so die Einschätzung der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP). Mit Blick auf den Fahrzeugtank des Verbrauchers laute die kurze Formel: RME raus – UCOME rein. Das physische Limit für die Austauschbarkeit gebe die Norm für Diesel (B7) vor, ab maximal 7 Volumenprozent müsse HVO beigemischt werden. Bei steigenden THG-Minderungsverpflichtungen und tendenziell weiter sinkendem Dieselverbrauch sei HVO derzeit die einzige Alternative im Dieselmarkt, stellt die UFOP fest.

Mit 1,61 Mio. t RME exportierte Deutschland im vergangenen Jahr erneut ein beachtliches THG-Minderungspotenzial im Verkehrssektor, betont die UFOP mit Blick auf eine fehlende Strategie zur Erhöhung des Biodieselverbrauchs hierzulande – trotz Verfehlen des Klimaschutzziels im Verkehrssektor. Transportunternehmen stünden zunehmend gegenüber ihren Kunden in der Pflicht, ihren Beitrag zum Klimaschutz nachzuweisen. Der Wechsel auf Biodiesel als Reinkraftstoff sei sofort umsetzbar und die zugleich kostengünstigste Option, empfiehlt die Förderunion.

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Stephan Arens
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