Stadt, Land, Netz: Franken baut an der Stromvermarktung der Zukunft

Im Gegensatz zu Kohle, Erdgas und Erdöl stehen Erneuerbare Energien praktisch überall zur Verfügung. Werden regionale Potenziale klug kombiniert, ist eine Vollversorgung mit Erneuerbaren Energien möglich. Damit entfallen lange Transportwege. Noch muss Franken häufig Strom aus großen Entfernungen importieren, während die Region zu anderen Zeiten Überschüsse exportiert. Dabei könnten bei einem besseren regionalen Ausgleich Sonne, Wind und Biogas die Netze stabilisieren. Die fränkische Regionalstrom-Genossenschaft hat sich einen zellularen Ansatz zum Ziel gemacht, bei dem sich Erzeugung und Verbrauch vor Ort bereits weitgehend ausbalancieren. Sie baut mit am regionalen Energiemarkt der Zukunft.

Solarstromernte in Franken (Quelle: Regionalstrom Franken eG).

Auf einen Blick

Warum ist das ein gutes Beispiel für das notwendige Update unserer Energieversorgung?

Eine Erneuerbare-Energien-Genossenschaft baut mit einem kommunalen Energieversorger und dem Netzbetreiber neue Vermarktungsstrukturen auf, die einen regionalen Ausgleich von Erzeugung und Verbrauch ermöglichen.

Gründung: 2014

So werden Erneuerbare Energien genutzt:

Erneuerbare-Energien-Anlagen:

140 Anlagenbetreiber (Biogas-BHKW, Photovoltaik-Anlagen, Windenergieanlagen, Wasserkraftanlagen)
als Mitglieder der Regionalstrom Franken eG

Erneuerbare Stromerzeugung:

Ca. 7 Mio. kWh jährlich (nur im Tarif „Strom Regional“).

Das deckt den durchschnittlichen Verbrauch von 2.000 Haushalten.

Erneuerbare Wärmeerzeugung:

mehrere Mio. kWh jährlich (Wärme aus Biogas-BHKW)

So trägt die Anlage zum Update bei:

1. Flexibilität

  • Flexible Fahrpläne: saisonal, Wochen-/Tagesfahrplan, Viertelstundenfahrplan
  • Koppelung: Strom/Wärme

2. Netze

  • Stabilisierung Stromnetz: netzdienlicher Betrieb
  • Nutzung eines Wärmenetzes: zahlreiche Wärmenetze der Biogas-BHKW

3. Speicher

  • Wärmespeicher: Wärmespeicher der Biogas-BHKW, Wärmenetze
  • Gasspeicher: Gasspeicher der Biogasanlagen

4. Marktintegration

  • Vermarktung von Strom: Reaktion auf Strombörsenpreis, untertägiger Stromhandel, lokaler Stromtarif
  • Vermarktung von Wärme: lokale Wärmetarife

Wie es dazu kam

Anlass für die Gründung der Genossenschaft Regionalstrom Franken war die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) 2014. Darin sollte eine Möglichkeit zur Grünstrom-Direktvermarktung eröffnet werden. Damit wäre es Betreibern von Erneuerbare-Energien-Anlagen möglich geworden, auch jenseits der Strombörse ihren Strom einfach direkt an Kunden in der Region zu verkaufen. Das Modell sollte die Förderkosten für die festen Einspeisevergütungen reduzieren und gleichzeitig Anlagenbetreiber zur Integration in den Strommarkt drängen. Landwirte mit Biogasanlagen, engagierte „Energiebürger“ mit Photovoltaikanlagen sowie Betreiber von Wind- und Wasserkraftanlagen waren bereit für das Abenteuer Direktvermarktung.

Der ausgebildete Förster Josef Göppel ist Mitinitiator und Aufsichtsratsvorsitzender der Genossenschaft Regionalstrom Franken (Copyright: Deutscher Bundestag/Stella von Saldern).


Statt dieses ursprünglich im Rahmen des EEG erwarteten Grünstrom-Marktmodells führte das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie bisher jedoch nur regionale Herkunftsnachweise für den Strommix der Endverbraucher ein. Zwar war damit dem eigentlichen Ziel der Genossenschaft der juristische Boden entzogen worden, dennoch ließen sich die Franken nicht beirren. Sie wollten die Grundlagen schaffen für eine regionale Bündelung der EEG-Anlagen, um deren Strom bedarfsgerecht auf dem Strommarkt anbieten zu können. Auch ohne das Grünstrom-Marktmodell, so waren sich die Genossenschaftsmitglieder sicher, würden sie ihren Strom früher oder später selbst vertreiben müssen. Schließlich war bei einigen älteren Anlagen schon das Ende der EEG-Einspeisevergütung absehbar, die auf zwanzig Jahre befristet ist. Für die Zeit danach könnte man als Genossenschaft gemeinsam mit mehr Macht auf den Energiemärkten auftreten.

Mit Rat und Tat stand Josef Göppel zur Seite, der die Region Mittelfranken im Bundestag vertrat, wo der ausgebildete Förster als langjähriger Energieexperte überparteiliches Ansehen erworben hatte. Er wurde Aufsichtsratsvorsitzender der Genossenschaft. Göppel will helfen, die Energiewende vor Ort umzusetzen. Er bevorzuge ein „zellulares Prinzip, bei dem so viel wie möglich regional ausgeglichen wird.“ Die Region als Zelle könnte dabei Verbrauch und Erzeugung im Netz so weit wie möglich selbst ausgleichen. Das Konzept steht im Gegensatz zu möglichst großräumigen Planungen, insbesondere für die Netzinfrastruktur.

Auf offene Ohren stießen diese Bemühungen beim kommunalen Stromversorger N-ERGIE Aktiengesellschaft in Nürnberg. Der Nürnberger Stadtrat hatte parallel über die zukünftige Strombeschaffungsstrategie der Frankenmetropole beraten. Ergebnis war ein Energiekonzept, das der Stadt das Ziel steckte, mindestens die Hälfte des Stromverbrauchs durch Erneuerbare Energien aus dem Umland zu decken. Damit bahnte sich eine neue Stadt-Land-Beziehung an. Dr. Heidi Willer, Sprecherin der N-ERGIE, erklärt, dass ihr Unternehmen auf Dezentralität setze. „So war es folgerichtig, Strom aus der Region für die Region anzubieten. Außerdem wussten wir aus zahlreichen Gesprächen, dass es vielen unserer Gewerbekunden wichtig ist, Strom aus der Region zu beziehen.“

Was hier passiert

Das historisch gewachsene Stromnetz der Main-Donau Netzgesellschaft reicht ringförmig um den Ballungsraum Nürnberg ins fränkische Umland. Es soll den erneuerbaren Strom, der im ländlichen Raum um Nürnberg nicht direkt verbraucht werden kann, bedarfsgerecht in den Ballungsraum mit über einer Million Einwohner transportieren. Die Regionalstrom Franken und die N-ERGIE als kommunaler Energieversorger sind sich einig: Stadt und Land sollen sich langfristig mit ihren erneuerbaren Potenzialen und Verbrauchsmustern so ergänzen, dass eine effiziente und verlässliche Versorgung ermöglicht wird. Nicht ganz nebenbei vermeidet ein solches Energiesystem der kurzen Wege auch Treibhausgase und stärkt regionale Wirtschaftskreisläufe.

Die Biogasanlage der Familie Schwab aus Dombach ist Teil des Anlagenpools der Regionalstrom Franken eG. Die beiden BHKW mit je 500 Kilowatt installierter Leistung wurden auf flexiblen Anlagenbetrieb umgestellt (Quelle: Regionalstrom Franken eG).


Die Genossenschaftler sehen den hohen Strombedarf des Ballungsraums als langfristig attraktives Absatzgebiet für ihren Strom an, während der N-ERGIE an verlässlichen Lieferbeziehungen mit ihren energiewirtschaftlichen Nachbarn gelegen ist. Die 140 Mitglieder der Genossenschaft betreiben vor allem kleine Biogas-BHKW, kleine Photovoltaik-Anlagen auf den Dächern ihrer Wohnhäuser, eine große Photovoltaik-Freiflächenanlage, wenige Windenergieanlagen und einige Kleinwasserkraftanlagen. Fast alle Anlagen speisen in Mittelfranken in der Region westlich von Nürnberg ins Netz ein und sind damit angeschlossen an das Verteilnetz der N-ERGIE-Tochter Main-Donau-Netzgesellschaft.

Die N-ERGIE wiederum bietet den Genossenschaftsmitgliedern einerseits die Möglichkeit einer vereinfachten Direktvermarktung ihres Stroms, das heißt Erlöse aus Verkauf an der Strombörse im Day-Ahead- und Intraday-Handel zuzüglich Marktprämie des EEG. In diesem Rahmen haben viele Genossenschaftsmitglieder mit der N-ERGIE Regenerativ GmbH einen bilateralen Vertrag für Direktvermarktung ihres Stroms abgeschlossen. Indirekt wird dabei durch den individuellen Fahrplan von den Anlagenbetreibern auch eine Art regionale Regelenergie für das Verteilnetz bereitgestellt. Der kommunale Energieversorger pflegt eine Willkommenskultur für die erneuerbaren Kleinerzeuger von nebenan: „N-ERGIE kennt jeden Bauern und seine Anlage genau. Da herrscht ein vertrauensvolles Verhältnis“, ist Josef Göppel überzeugt.

Familie Brunner aus Feuchtwangen betreibt seit 2010 eine Photovoltaikanlage mit 40 Kilowatt installierter Leistung. Sie erwägt die Vermarktung ihres Solarstroms als Mieterstrom und die Nachrüstung von Speichern (Quelle: Regionalstrom Franken eG).

Den erneuerbaren Strom der Genossenschaftsmitglieder bietet N-ERGIE dann als Teil eines regionalen Stromtarifs für Gewerbekunden an. Den Kunden wird dabei größte Transparenz in Sachen Stromherkunft geboten: bilanziell ist direkt nachvollziehbar, welche genossenschaftliche Mitgliedsanlage in der Region den Strom zur Deckung der Nachfrage liefert. Die Kunden wissen, für welche Anlagen sie letztlich ihre Stromrechnung bezahlen. Auch Mitglieder der Genossenschaft können selbst als Kunde der N-ERGIE Strom über den neuen regionalen Endkundentarif beziehen, unabhängig davon, ob sie Gewerbekunden sind oder nicht.

Der kommunale Nürnberger Energieversorger N-ERGIE bietet Strom aus den genossenschaftlichen Anlagen als regionalen Tarif für Gewerbekunden und Genossenschaftsmitglieder (Copyright: N-ERGIE Aktiengesellschaft).

Auf die regionalen Herkunftsnachweise, die statt des 2014 erwarteten Grünstrom-Marktmodells eingeführt wurden, verzichten die Franken. Herkunft und Strommix im regionalen Stromtarif der N-ERGIE sind TÜV-zertifiziert. Göppel und Willer sind von den Herkunftsnachweisen nicht überzeugt. Der administrative Aufwand sei relativ hoch. Durch die direkten Lieferbeziehungen von Genossenschaft und N-ERGIE ist der regionalökonomische Nutzen nun offenbar auch größer.

Das Update für unser Energiesystem

Auch wenn die Potenziale Erneuerbarer Energien geographisch gut verteilt sind und in Deutschland fast überall zu nutzen sind, zeigt sich schon jetzt eine große Herausforderung für das Energiesystem der Zukunft: Regionen mit geringen Erzeugungskapazitäten müssen über große Entfernungen ein Überangebot von erneuerbarem Strom anderer Regionen importieren. Der überregionale Ausgleich ist mit stabilen Netzen machbar, aber komplex. Einfacher könnte ein regionaler Ausgleich sein.

Eine Studie der Uni Erlangen-Nürnberg und des Forschungsinstituts Prognos hat darum im Auftrag des kommunalen Energieversorgers N-ERGIE untersucht, wie dieser Ausgleich organisiert werden könnte. Demnach könnte der Ausbaubedarf für überregionale Stromnetze sinken, wenn auf dem Strommarkt regionale Preissignale eingeführt würden. Bisher richten sich Anlagenbetreiber in ganz Deutschland nach den Preisen, die an der Leipziger Strombörse EEX entstehen. Sind sie hoch, wird mehr Strom erzeugt, sind sie niedrig, wird die Erzeugung heruntergefahren.

In Franken ist man überzeugt, dass Angebot und Nachfrage sich vor Ort noch besser treffen könnten. Mit einem regionalisierten Stromhandel würden sich tatsächliche Knappheiten in höheren Preisen ausdrücken. Damit ergäbe sich ein Anreiz, in jene Maßnahmen zu investieren, die am effizientesten den örtlichen Ausgleich schaffen. Das könnte ein breit gestreuter Park von Erneuerbare-Energien-Anlagen sein, aber auch Speicher wie Power-to-Gas oder flexibel reagierende Verbraucher wie Industriebetriebe, die ihren Stromverbrauch kurzfristig herunterfahren können. Solche Preissignale sind zwar sinnvoll für die Flexibilisierung von Angebot und Nachfrage, rentieren sich wegen der Überkapazitäten und damit niedrigen Börsenstrompreise bisher aber nicht.

Die 2001 in Betrieb genommene Windenergieanlage in Tiefenthal-Hinterholz hat 1,3 Megawatt installierte Leistung. Als Teil der Genossenschaft bereiten sich ihre Betreiber auf das bevorstehende Ende ihrer EEG-Einspeisevergütung vor (Quelle: Regionalstrom Franken eG).


Ein Problem zentraler Preissignale ist, dass bei einheitlichen Erlösen die Erneuerbare-Energien-Anlagen vor allem dort gebaut werden, wo die ertragreichsten Standorte liegen. Wenn beispielsweise an den deutschen Küsten besonders viele Windenergieanlagen besonders günstigen Windstrom erzeugen, ist das zweifellos ein Gewinn für die Energiewende. Wenn aber praktisch keine Windenergieanlagen mehr im fränkischen Binnenland gebaut werden, wo die Windverhältnisse etwas schlechter sind, kann es zu ungünstigen Ungleichgewichten kommen.

Mit einem regional ausgewogenen Ausbau aller Erneuerbaren Energien, so die Hoffnung, ließe sich der Zubau von teuren Höchstspannungsleitungen verringern. Ebenso könnte das teure nachträgliche Angleichen von prognostiziertem Angebot und Nachfrage, das so genannte Redispatch, verringert werden. Die These: Mehr erneuerbarer Strom ließe sich volkswirtschaftlich günstiger in die Netze integrieren als wenn nur ein zentrales Preissignal der Strombörse an die Anlagenbetreiber gesendet wird. Schließlich könne das zum Einspeisen von Strom anreizen, obwohl es im Verteilnetz vor Ort gerade bereits ein Überangebot gibt. Josef Göppel vergleicht diese Situation mit einem Flughafen, wo der Tower sich nicht mit den Flugzeugpiloten darüber abspricht, wer wann starten und landen soll. Voraussetzung sei, dass auch auf der Ebene der Verteilnetze aktiver auf die Netzstabilität geachtet werde. Mit regionalen Preissignalen und regional nachgefragten Systemdienstleistungen wie Regelenergie würde Flexibilität endlich den Wert bekommen, den sie an der zentralen Strombörse bisher nicht hat.

Wie es sich rechnet

Noch ist die regionale Stromvermarktung in Franken kein Massengeschäft. Noch sind die gesetzlichen Rahmenbedingungen nicht optimal. Viele Genossenschaftsmitglieder wollen mit ihren Anlagen zunächst bei der festen Einspeisevergütung des EEG bleiben. „Wir sind früh dran“, meint Aufsichtsratsvorsitzender Josef Göppel. Bisher ergaben sich nur geringe Zusatzeinnahmen für die Genossenschaft durch den Provisionsanteil aus den Direktvermarktungseinnahmen jener Genossenschaftsmitglieder, die ihren Strom in das Beschaffungsportfolio der N-ERGIE einbringen.

Der Solarpark Widersbach GmbH & Co. KG ist Mitglied der Genossenschaft Regionalstrom Franken (Quelle: Regionalstrom Franken eG).

Der kommunale Nürnberger Versorger ist aber zufrieden mit dem regionalen Stromtarif, den er bisher nur an Gewerbekunden anbietet. „Wir freuen uns über das Interesse unserer Kunden“, sagt N-ERGIE-Sprecherin Dr. Heidi Willer. Seit der Einführung des regionalen Tarifs 2016 hätten sich innerhalb von anderthalb Jahren schon rund 500 Gewerbekunden angemeldet. Nur ein geringer Aufpreis bei der monatlichen Grundgebühr (54.-€ statt 48.-€) fällt an. Der Arbeitspreis ist identisch mit dem nicht-regionalen Standardtarif. Der Bezug ist noch auf 100.000 Kilowattstunden jährlich pro Kunde begrenzt. Das heißt, dass Handwerksbetriebe, Dienstleister und kleine Industrieunternehmen ihren Strombedarf mit dem Regionaltarif decken.

Wie es weitergeht

Wenn für die Betreiber von Erneuerbare-Energien-Anlagen das Anrecht auf die kostendeckende EEG-Einspeisevergütung nach 20 Jahren entfällt, muss eine Alternative gefunden werden – falls nicht die Erneuerbare-Energien-Anlage ganz stillgelegt werden soll. Mit nachwachsenden Rohstoffen betriebene Biogas-BHKW benötigen beispielsweise mindestens rund 15-17 Cent Erlös für eine Kilowattstunde Strom, um weiterhin kostendeckend laufen zu können. Die Strombörse bietet aber gegenwärtig nur 2 bis 4 Cent je Kilowattstunde. Die Direktvermarktung über einen regionalen Stromtarif an Endverbraucher könnte dagegen größere Einnahmen bringen. Die Regionalstrom Franken eG, so Aufsichtsratsvorsitzender Josef Göppel, befinde sich in der Übungsphase für die bedarfsgerechte Erzeugung zur Deckung der regionalen Stromnachfrage: „Wir bauen Strukturen auf, um Erfahrungen zu sammeln für die Zeit nach 2020, wenn mehr und mehr Erneuerbare-Energien-Anlagen aus dem Vergütungssystem des EEG fallen werden“, sagt Göppel.

Da der Vertrieb und die Abrechnungen mit Endverbrauchern über die N-ERGIE abgewickelt werden, muss die Genossenschaft selbst nicht alle Pflichten eines Energieversorgers übernehmen. Nachdem der regionale Stromtarif gut angenommen wird, hält man bei der N-ERGIE eine Ausweitung für möglich. Sprecherin Dr. Heidi Willer: „Wir können uns in Zukunft ein ähnlich konzipiertes Angebot für Privatkunden sehr gut vorstellen.“

Mit Blick auf die Neugestaltung der Energiemärkte in der EU sieht sich die Genossenschaft gut aufgestellt. Göppel begrüßt es, dass die EU-Kommission in ihrer Erneuerbare-Energien-Richtlinie Privatleuten ausdrücklich ein Recht zugestehen will, erneuerbaren Strom selbst zu erzeugen, zu verbrauchen und in ein Netz einzuspeisen. Wenn der Strom dann zu Marktpreisen ins Netz abgegeben werden soll, müsse es für Tausende von Kleinerzeugern aber auch eine Grundlage für die Zusammenarbeit mit den Netzbetreibern geben. In den Märkten müsse jemand den erneuerbaren Strom dann aufnehmen. Dafür seien Genossenschaften als Aggregatoren für das Sammeln und Bündeln erneuerbarer Kleinerzeuger prädestiniert. Seinen Unmut über die langsamen Fortschritte in der Politik kann er aber nicht ganz verbergen. Die Energiemärkte erinnerten ihn als Förster an einen Begriff aus der Waldwirtschaft, die Keimruhe. „Wenn junge Tannen im Schatten der großen Fichten vor sich hinvegetieren, ist es für sie schwierig, zu wachsen. Das geht erst dann, wenn die alten Fichten geschlagen werden und die jungen Tannen mehr Licht bekommen.“

Stand: September 2017

Kontakt

Regionalstrom Franken eG

Markus Weihermüller
info@regionalstrom-franken.de

Günther Heidingsfelder
g.heidingsfelder@heg-energie.de

www.regionalstrom-franken.de