Preisabstand zu Weizen macht Rapsanbau attraktiver

Berlin, 15. Januar 2025.  Die Erzeugerpreise für Raps kletterten im Jahresverlauf und schwankten Ende 2024 um die Marke von 500 EUR/t. Dieses Niveau wurde zuletzt zu Beginn des Krieges in der Ukraine erreicht. Brotweizen bewegte sich auf Erzeugerstufe im Jahresverlauf Auf und Ab und lag erst im Dezember leicht über dem Niveau des Vorjahres. In der Folge ist der Preisabstand zwischen Raps und Brotweizen kontinuierlich gewachsen. Zuletzt wurde für Raps fast 2,5-mal so viel gezahlt wie für Weizen.

Die Erzeugerpreise für Raps und Brotweizen haben in den vergangenen Wochen deutlich zugelegt. Am Terminmarkt erreichten die Kurse für Raps nahezu das Niveau von vor knapp 3 Jahren, als sich zu Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine die Sorgen um die weltweite Versorgung verstärkten. Bei aller Volatilität stützt aktuell vor allem das kleinere Angebot aus Europa, Kanada und Australien die Kurse. Unterstützung kam auch vom Rohöl- und Sojabohnenmarkt. Am Kassamarkt war die Entwicklung vergleichbar, auch wenn die Erzeugerpreise zum Jahresanfang unter Druck standen und wieder unter die Linie von 500 EUR/t rutschten. Zu Jahresanfang lagen die Preise dennoch nahezu 100 EUR/t über dem Niveau des Vorjahres.

Die Erzeugerpreise für Brotweizen schwankten im Verlauf des Jahres 2024 stark und sind erst im Dezember nachhaltig über die 200 EUR/t Linie geklettert. Damit beträgt der Preisabstand zum Vorjahr rund 7 EUR/t. Die Umsätze sind zum Jahresanfang sehr überschaubar und es überwiegt eine abwartende Haltung. Verarbeiter zeigen sich gut versorgt und warten die aktuell schwächer tendierenden Kurse erst einmal ab. Ohnehin zeigen Erzeuger wenig Bereitschaft, zum jetzigen Niveau zu vermarkten.

Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) stellt fest, dass ein Preisabstand zugunsten von Raps dessen Attraktivität in der Fruchtfolgeplanung erhöht. Die UFOP betont zugleich einschränkend, dass grundsätzlich Erzeugerpreise auf einem Niveau erforderlich sind, mit denen die Betriebe einen nachhaltigen Gewinn erwirtschaften können.

Im aktuell und perspektivisch wirtschaftlich schwierigen Umfeld erwartet die UFOP von der neuen Bundesregierung entsprechende Weichenstellungen bei den regulativen Herausforderungen. Zur Sicherstellung eines wettbewerbsfähigen und zukunftsfähigen Ackerbaus müsse eine ganzheitlich und zugleich nachhaltig ausgerichtete Ackerbaustrategie umgesetzt werden, fordert die UFOP. Dabei sei die Ökonomie grundsätzlich als Leitplanke sachgerecht zu berücksichtigen, wenngleich auch die gesellschaftliche Akzeptanz zu beachten sei. Perspektivisch komme der Definition und Honorierung von Ökosystemleistungen infolge einer Diversifizierung der Fruchtfolgen mit Öl- und Eiweißpflanzen eine größere Bedeutung zu. Dennoch müsse vorrangig das Druschergebnis in Kombination mit einem attraktiven Erzeugerpreis die Lage auf dem Konto bestimmen, betont die Förderunion.

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