Energiepflanzen taugen nicht als Sündenbock
Agrargüter wie Weizen, Mais oder Soja werden an globalen Warenbörsen gehandelt. Die erzielten Börsenpreise hängen dabei von einer Vielzahl an Faktoren ab: Neben den jeweiligen Ertrags- und Vorratsmengen sowie Schwankungen in der Nachfrage beeinflussen auch Währungskurse, handelspolitische Entscheidungen, Öl- und Rohstoffpreise und Spekulationen auf Agrarprodukte die Preisbildung an den Märkten.
So wandten sich Spekulanten nach dem Platzen der US-Immobilienblase verstärkt Termingeschäften mit Agrarprodukten zu. Dies führte 2008 zusammen mit gleichzeitigen Ernteausfällen und einer steigenden Lebensmittelnachfrage in den Schwellenländern zu erheblichen Preissteigerungen. Seit rund zwei Jahren ist der Lebensmittelpreisindex der UN-Ernährungsorganisation (FAO) nach sehr guten Getreideernten im Abwärtstrend. Gleichzeitig hat die Produktion von Biokraftstoffen im Jahr 2014 weltweit einen Rekordwert von 65 Millionen Tonnen erreicht. Der Anbau von Energiepflanzen für die Nutzung als Bioenergie kann also nicht als Sündenbock für hohe Lebensmittelpreise herhalten.
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