Spatenstich für grüne Wasserstofferzeugung in Langenhorn und offizielle Eröffnung des Produktionsstandortes Dörpum

Reußenköge, 25. August 2023 - eFarm Nordfriesland erreicht weitere Meilensteine: Das 2016 geplante und 2022 mit dem Deutschen Mobilitätspreis ausgezeichnete Projekt steht mit dem Spatenstich für die Wasserstoffproduktion am Standort Langenhorn und der offiziellen Eröffnung des Produktionsstandortes Dörpum kurz vor der Finalisierung. Das feierten am Donnerstag Langenhorns Bürgermeister Olde Oldsen, Bordelums Bürgermeisterin Susanne Bahnsen, Kreispräsident Frank Zahel, André Steinau, Geschäftsführer der eFarm, sowie weitere Gesellschafter und Projektinvolvierte der eFarm Nordfriesland.

„Hinter uns liegt eine ereignisreiche Zeit“, erinnert sich André Steinau, Geschäftsführer der eFarm Nordfriesland: „Mit dem symbolischen Spatenstich am Standort Langenhorn fehlt jetzt nur noch ein letztes Puzzlestück im Projekt eFarm Nordfriesland. Es macht mich immer wieder stolz, hier eine Blaupause für die nachhaltige und regionale Wasserstoff-Infrastruktur geschaffen zu haben. Hier erleben wir hautnah, wie es funktionieren kann: 100% Erneuerbare Energien für alle.“

Olde Oldsen, Bürgermeister von Langenhorn, sagt: „Wir freuen uns, dass unsere Gemeinde jetzt aktiv Teil der Energiewende wird. Mit grünem Wasserstoff aus Langenhorn tragen wir schon bald zum sauberen Verkehr in der Region bei.“

Nach dem symbolischen Spatenstich für die Elektrolyse in Langenhorn ging es für die Festgesellschaft mit dem Wasserstoffbus nach Dörpum, einem Ortsteil von Bordelum. Mit der offiziellen Eröffnung des Produktionsstandortes werden hier fortan über 35 Tonnen grüner Wasserstoff pro Jahr produziert und für die emissionsfreie Mobilität zur Verfügung gestellt. Susanne Bahnsen, Bürgermeisterin der Gemeinde Bordelum: „Bereits jetzt decken Dörpum und die gesamte Gemeinde Bordelum ihren Strombedarf bilanziell vollständig mit Windkraft, Photovoltaik und Biogas. Jetzt können wir mit der reichlich vorhandenen Windkraft hier bei uns noch mehr machen – und sie in Form von grünem Wasserstoff an die nächstgelegenen Wasserstofftankstellen exportieren.“

Das Projekt eFarm schafft Akzeptanz für erneuerbare Energien in der Region, indem es einen sichtbaren Nutzen für die breite Bevölkerung erzielt. Es wirkt netzdienlich im Energiesystem, weil es Überschussstrom nutzt und vorhandene Kapazitäten besser auslastet. Beide Faktoren helfen, die Energiewende zu beschleunigen.

eFarm Nordfriesland – von der Konzeptidee zum Leuchtturmprojekt

Aus der 2016 geborenen Konzeptidee, mit Windkraft aus der Region tankbaren grünen Wasserstoff direkt vor Ort zu produzieren, ist nach weniger als fünf Jahren Realität geworden: Im August 2021 nahm die eFarm Nordfriesland den Regelbetrieb auf. Zwischen der Idee und der tatsächlichen Realisierung lagen eine Machbarkeitsstudie, diverse Fördermittelanträge und jede Menge Arbeit an den Baustellen vor Ort. Aber auch echte Höhepunkte, wie zum Beispiel die Einweihung des ersten Produktionsstandortes in Bosbüll durch den damaligen Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer oder die Auszeichnung mit dem Deutschen Mobilitätspreis in der Kategorie „Veränderung“ des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) im Jahr 2022.

Mit dem symbolischen Spatenstich in Langenhorn und der Eröffnung in Dörpum begibt sich das Projekt nun auf die Zielgerade. Voraussichtlich Ende 2023 wird das ursprüngliche Konzept vollständig umgesetzt und die eFarm Nordfriesland mit fünf Elektrolyseuren an vier Produktionsstandorten, zwei H2-Tankstellen, zwei Wasserstoffbussen des ÖPNV und über 60 angemeldeten Brennstoffzellenfahrzeugen im Kreis Nordfriesland in Betrieb sein.

Das Prinzip eFarm: Grüne Energie aus Wasserstoff

Die Pionierleistung des Projekts eFarm liegt in der Nutzung von Wasserstoff als Speicher und nachhaltigem Energieträger für die Mobilität. Der Strom aus regionalen Wind- und Solaranlagen wird an vier Standorten in Nordfriesland per Elektrolyse in grünen Wasserstoff umgewandelt. Dieser wird anschließend komprimiert, in mobilen Speichercontainern gelagert und anschließend per Lkw zu den H2-Tankstellen in Niebüll und Husum transportiert. Dort können Brennstoffzellenfahrzeuge den Wasserstoff tanken. Die tägliche produzierte Menge würde für zwölf Busse oder 120 Pkw ausreichen. Die bei der Elektrolyse entstandene Wärme wird in das lokale Wärmenetz eingespeist und so direkt in den Gemeinden der Region genutzt. Auf diese Weise werden nahezu 95 Prozent der volatilen Windenergie verwendet und für verschiedene Sektoren nutzbar gemacht, während andere Anlagen oft abgeschaltet werden müssen und so weniger effizient sind.

Nach dem Vorbild von eFarm sind auch in anderen Gemeinden und Landkreisen gemeinsam mit Projektpartnern vor Ort regionale Wasserstoffnetzwerke entstanden. In Ostfriesland initiierte GP JOULE zum Beispiel das Projekt H2NORD. Und auch in Bremerhaven, Kiel und Waiblingen starten bald erste Bauarbeiten für die grüne Wasserstoffproduktion und Nutzung in der Mobilität.

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Jürn Kruse
GP Joule Gruppe
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