ABO Kraft & Wärme setzt strukturelle Verbesserungen um und stärkt Basis für nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg

Wiesbaden, 29. Juli 2024. Der Vorstand der ABO Kraft & Wärme sieht gute Voraussetzungen für eine positive Geschäftsentwicklung. 2023 hat der Konzern einen Jahresfehlbetrag von 3,41 Millionen Euro (Vorjahr: + 0,27 Millionen Euro) erwirtschaftet. „Für die nächsten Jahre erwarten wir deutliche operative Steigerungen“, sagt Vorstand Dr. Jochen Ahn. Die Ursachen für das enttäuschende Ergebnis des Jahres 2023 sind behoben. Zudem sind strukturelle Verbesserungen erreicht worden. Die Geschäftsberichte stehen auf der Internetseite zur Verfügung: https://abo-kuw.de/unternehmen/investoren.html.

„Insbesondere unser im Vorjahr deutlich gewachsenes Anlagenportfolio wird in absehbarer Zeit stetige Ergebnisbeiträge liefern“, ist der Vorstand überzeugt. Fünf Biogasanlagen hat die Kraft & Wärme im Vorjahr erworben und damit den Bestand auf neun vergrößert. Geplant ist, die Standorte sukzessive um Gasaufbereitung und -einspeisung zu erweitern. Voraussichtlich ab 2026 wird der größte Teil des Biogases nicht mehr in Blockheizkraftwerken verstromt, sondern zu Biomethan aufbereitet und ins Netz eingespeist. Damit einher geht eine Umstellung des Substratmixes. Künftig werden weniger nachwachsende Rohstoffe wie Mais in den Anlagen vergoren. Erhöht wird stattdessen der Anteil von Wirtschaftsdünger wie Rindergülle und Pferdemist. Das erhöht den Beitrag zum Klimaschutz und wird mit wertvollen Treibhausgasminderungszertifikaten honoriert, die wesentlich zum wirtschaftlichen Erfolg der Anlagen beitragen werden. „Ab dem Geschäftsjahr 2027 ist damit zu rechnen, dass der Beitrag der neuen Anlagen zu wachsenden und nachhaltig positiven Konzernjahresergebnissen führen wird“, sagt Dr. Ahn. Im Geschäftsjahr 2024 werden Anfangsverluste der neu erworbenen Anlagen das Gesamtergebnis allerdings noch belasten. Für das laufende Geschäftsjahr rechnet der Vorstand aktuell mit einem Jahresverlust von rund zwei Million Euro.

Die Labordienstleistungen und der Technische Service haben in den vergangenen Jahren nicht maßgeblich zum Erfolg beigetragen. Folgerichtig hat die ABO Kraft & Wärme diese Dienstleistungen im ersten Halbjahr 2024 eingestellt. Das Unternehmen konzentriert sich auf sein Kerngeschäft: den profitablen Betrieb von Abfallvergärungs- und Biogasanlagen sowie das Energie-Contracting. Aufgrund hoher Personalfluktuation beim ebenfalls in Barleben ansässigen Rechnungswesens, hat sich die Geschäftsführung entschlossen, den Standort zu schließen. Die in der Folge notwendige Umstrukturierung und die Vergabe von Aufgaben an einen Steuerberater sowie die verspätete Fertigstellung der Jahresabschlüsse für die neue erworbenen Projektgesellschaften hatten die Erstellung des Jahresabschlusses für den Konzern und die Muttergesellschaft verzögert. Mittelfristig trägt die Konzentration der Verwaltung am Standort Wiesbaden zu Effizienz und Kosteneinsparung bei.

Teuer kamen die ABO Kraft & Wärme 2023 Verzögerungen beim Abschluss eines Vertrags mit dem örtlichen Energieversorger in Zülpich zu stehen. Aufgrund veränderter Marktbedingungen musste der frühere Rohbiogasliefervertrag grundsätzlich geändert werden. Stattdessen hat ABO Kraft & Wärme die Biogasaufbereitungsanlage gepachtet. Damit ist die Voraussetzung für einen erfolgreichen Betrieb nunmehr geschaffen – ein halbes Jahr später als erwartet. Unerwartet langwierig gestalteten sich 2023 auch Instandhaltungsarbeiten am Fermenter der Abfallvergärungsanlage Ettinghausen. Eine monatelange Betriebsunterbrechung verhagelte dem Konzern die Jahresstromproduktion. Die nun behobenen Probleme in Zülpich und Ettinghausen waren wesentliche Ursachen für die Prognoseverfehlung des Jahres 2023.

Das Jahr 2024 verläuft für die ABO Kraft & Wärme bislang zufriedenstellend. Die Anlagen haben im ersten Halbjahr im Wesentlichen planmäßig produziert. In Ettinghausen gelang eine herausfordernde Sanierung der Annahmegrube binnen zwei Wochen. In Ramstein und Zülpich gab es indes temporäre Probleme mit der Gasaufbereitung. In Zülpich fiel zudem vorübergehend das Blockheizkraftwerk aus. In Summe lag im ersten Halbjahr die Biomethan- unter und die Stromproduktion über den Planwerten. Positiv schlägt im ersten Halbjahr eine vollständig gezeichnete Kapitalerhöhung zu Buche, die der Gesellschaft einen Erlös von annähernd 1,2 Millionen Euro brachte. Das Geld dient dazu, die nächsten Schritte des Umbaus der fünf Biogasanlagen zu finanzieren. Die neuen Aktien waren für 1,30 Euro deutlich über dem aktuellen Börsenpreis gezeichnet worden.

Eine weitere gute Nachricht ist, dass das bislang kleine, aber zuverlässig profitable Geschäftsfeld Energie-Contracting wächst. Mit einem in Berlin im Bau befindlichen Mehrgenerationenhaus wurde ein Vertrag abgeschlossen. Ab 2025 übernimmt die Gesellschaft die Wärme- und Stromversorgung der Liegenschaft. Das wird dann der dritte Gebäudekomplex, den ABO Kraft & Wärme mit Energie versorgt. „Wir freuen uns über diesen Erfolg und hoffen, dass sich das Wachstum des Geschäftsbereichs beschleunigt.“, sagt Vorstand Ahn.

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