Der Grundstein für den norddeutschen Power-to-Gas-Hub


Mit „HySynGas“ planen ARGE Netz, MAN Energy Solutions und Vattenfall im Industriepark Brunsbüttel das weltweit erste industrielle Großprojekt zur Herstellung von erneuerbarem Wasserstoff und CO2-neutralem SNG.

Diese grünen Gase sind in nahezu allen Anwendungsbereichen einsetzbar: Im Verkehrssektor – um Busse, LKW und Schiffe anzutreiben – sowie beim Einsatz in der Industrie, in Gaskraftwerken oder zur Wärmeversorgung. Zudem ist Gas langfristig speicherbar. So können natürliche Schwankungen in der erneuerbaren Stromerzeugung ausgeglichen und erneuerbarer Strom in alle Sektoren integriert werden.

Das innovative Projekt zeigt mit einer Kapazität von 50 MW Elektrolyseleistung und einer nachgelagerten 40 t/d Methan-Synthese-Anlage, dass die Technologie der Elektrolyse und Synthese von erneuerbarem Wasserstoff beziehungsweise Methan im großen industriellen Maßstab möglich ist. Eine Skalierung der Anlage ist denkbar. Der Standort im Industriepark Brunsbüttel ist ideal für die nationale und internationale Anbindung an den Gasmarkt sowie für die direkte Nutzung des Gases in der Industrie.

Des Weiteren ist eine netzentlastende Wirkung durch eine steuerbare Last im windenergiereichen Norden Deutschlands zu erwarten. Aufgrund von Netzengpässen bisher ungenutzter erneuerbarer Strom kann mit Hilfe der Elektrolyse effektiv umgewandelt und gespeichert werden. Das Projekt ist damit ein zentraler Baustein für eine ganzheitliche Energiewende und bildet gleichzeitig das Zentrum für einen norddeutschen Power-to-Gas-Hub.

Abnehmer der erzeugten Gase sind bereits in Aussicht, u.a. die Volkswagen Konzernlogistik, diverse Stadtwerke und auch Industriebetriebe vor Ort haben sich zu einer Abnahme bereit erklärt. Neben der Nutzung in der Region, kann ebenfalls eine Einspeisung in das deutsche Erdgasnetz erfolgen und somit bilanziell in ganz Deutschland grünes Gas zur Verfügung gestellt werden. Mit einem möglichen künftigen LNG-Terminal in Brunsbüttel ergibt sich perspektivisch außerdem die Möglichkeit, das angelandete Erdgas klimaschonend zu veredeln, also mit grünem synthetischen Gas aus Schleswig- Holstein zu vermengen und so einen Beitrag zur Dekarbonisierung des gesamten Erdgassystems in Deutschland und Europa zu leisten.