Wärme, Mobilität, Strom: Oder-Spree denkt Klimaschutz ganzheitlich

Berlin, 10. Februar 2025 – Der Landkreis Oder-Spree zeigt, wie eine erfolgreiche Energiewende im ländlichen Raum gelingt. Mit einem Klimaanpassungskonzept, Bürgerbeteiligung und einem starken Ausbau Erneuerbarer Energien produziert die Region bereits mehr Strom, als sie verbraucht. Durch Sektorenkopplung wird die Erneuerbare Energie nicht nur für Strom, sondern auch für Wärme und Mobilität genutzt.

Foto: BEOS eGDer brandenburgische Landkreis mit 180.000 Einwohner*innen liegt südöstlich von Berlin und erstreckt sich bis zur polnischen Grenze. Er ist einer der ersten Flächenlandkreise Deutschlands, der neben einem Klimaschutzkonzept auch über ein Klimaanpassungskonzept verfügt, in dem Handlungsfelder, Potenziale und Maßnahmen zur nachhaltigen Gestaltung der Region analysiert und ausgewiesen werden. Im Landkreis Oder-Spree selbst wurden 2022 rund 928 Gigawattstunden (GWh) an erneuerbarem Strom erzeugt, was einer Bedarfsdeckung von 120 Prozent entspricht. Doch der Landkreis gibt sich damit nicht zufrieden und baut zukunftsorientiert die Erneuerbaren weiter aus. Der erneuerbare Strom kann nämlich auch im Bereich der Mobilität und Wärme eingesetzt werden (Sektorenkopplung).

2024 waren im Landkreis 10.500 Photovoltaikanlagen installiert. Dabei steht bis heute der gesellschafts- und naturverträgliche Ausbau von Photovoltaik-Anlagen im Fokus. Das bedeutet, dass beim Bau Kriterien wie Biodiversität, lokale Wertschöpfung und Wasserhaushalt sowie die Integration der Anlagen in das kommunale Gesamtkonzept besondere Beachtung finden. Damit die Energiewende vor Ort auf breite Zustimmung trifft, empfiehlt der Landkreis Oder-Spree seinen Kommunen außerdem, Bürger*innen aktiv inhaltlich und finanziell an Photovoltaik-Anlagen teilhaben zu lassen. Ein Beispiel für Bürger*innen-Engagement und -Beteiligung ist die 2020 gegründete Bürger*innen-Genossenschaft „Bürgerenergie Oder-Spree (BEOS eG)“, die vorrangig gemeinwohlorientierte Projekte zur Erzeugung und Speicherung von Strom und Wärme aus Erneuerbaren Energien initiiert und begleitet. Aufgrund großer Freiflächen, der flachen Topografie und den hohen Windgeschwindigkeiten bietet der Oder-Spree-Kreis zudem ideale Voraussetzungen für Windkraftanlagen. Dieses Potenzial nutzt der Landkreis: Im Jahr 2024 machten die 175 Windenergie-Anlagen mit etwa 454.000 Kilowatt (kW) über die Hälfte der installierten Leistung der regionalen, emissionsfreien Energien aus.

Dabei gehen die Handlungsfelder und Maßnahmen des Landkreises Oder-Spree weit über den Ausbau Erneuerbarer Energien und nachhaltiger Mobilität hinaus. Von Gebäudeeffizienz und Sanierung über Forstwirtschaft bis zu Ernährung und Landwirtschaft bieten die detaillierten Pläne einen integrativen Ansatz, um den Erfolg des Gesamtvorhabens des Landkreises Oder-Spree abzusichern.

„Der Landkreis Oder-Spree zeigt, dass Klimaschutz keine Bürde ist, sondern eine Chance für mehr Lebensqualität und regionale Wertschöpfung“, sagt Dr. Robert Brandt, Geschäftsführer der AEE. „Jede Solaranlage auf einem Schuldach, jede Windkraftanlage auf unseren Feldern und jede Bürgerbeteiligung bringt uns näher an unser Ziel: eine lebenswerte, nachhaltige Heimat für kommende Generationen.“ So bietet beispielsweise laut Potenzialanalyse nicht nur allein der Ausbau erneuerbarer Wärmequellen, sondern die Dämmung und Dichtung der bestehenden Gebäude das größte energetische Potenzial im Bereich Wärme. Ebenfalls zentral ist der Wandel des Energiesystems hin zu einer dezentralen Versorgung. Diese muss nicht nur technisch gemeistert werden, sondern wird als eine Herausforderung für bestehende Geschäftsmodelle angesehen. Synergien und Sektorenkopplung werden als Potenziale betrachtet, um Prozesse der Energiewende zusammenzulegen, die Wirtschaft zu entlasten und die lokale Wertschöpfung zu maximieren.

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