Flächenminus für Sonnenblumen

Berlin, 11. Dezember 2024. Die deutsche Ernte von Sonnenblumenkernen dürfte angesichts der deutlichen Reduzierung der Anbaufläche nicht an das Vorjahresergebnis herankommen. Die höheren Erträge können den Produktionsrückgang lediglich dämpfen.

Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden in Deutschland 2024 rund 134.200 t Sonnenblumenkerne gedroschen und damit gut 21 % weniger als im Vorjahr. Das Minus basiert insbesondere auf der im Vergleich zum Vorjahr deutlich kleineren Anbaufläche, die um 25 % auf 51.400 zurückgegangen ist. Nach Recherche der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (mbH) verzeichnen alle Bundesländer einen Rückgang. Die deutlichsten Rückgänge erfuhren dabei Hessen und Niedersachen. Größte Erzeugungsregion in Deutschland bleibt das Bundesland Brandenburg mit einer Anbaufläche von 16.500 ha und einem Rückgang von 23 % im Vergleich zum vergangenen Jahr.

Die erwarteten höheren Erträge können den deutlichen Flächenrückgang nicht ausgleichen. Im Mittel dürften 26,1 dt/ha geerntet worden sein, knapp 6 % mehr als im Vorjahr. Ausschlaggebend dafür waren ausreichende Niederschläge und milde Temperaturen im Sommer sowie eine relativ trockene Ernte.

Nachdem der Anbau von Sonnenblumen in Deutschland lange Jahre auf einem Niveau von 20.000 / 22.000 ha lag, war die Anbaufläche infolge des Krieges gegen die Ukraine auf eine Rekordfläche von etwa 86.000 ha ausgeweitet worden. Aus Sicht der Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e. V. (UFOP) ist die Rücknahme des Anbaus nachvollziehbar, nachdem die kurzfristig überhitzten Erzeugerpreise wieder auf Normalniveau zurückgekehrt sind und die Landwirte bei zu erwartenden höheren Deckungsbeiträgen wieder verstärkt auf Winterrungen gesetzt haben. Dennoch zeigt das diesjährige Niveau das gestiegene Interesse der Landwirte am Anbau dieser Sommerkultur. Um diese Entwicklung zu stabilisieren, sind mittelfristig ausgerichtete Anbau- und Lieferverträge vonseiten des Handels und der Verarbeiter nötig. Auch eine verstärkte Beratung und die Durchführung von Demonstrationsvorhaben können die Entwicklung voranbringen. Nur so könne der Markt von Sonnenblumen in Deutschland dauerhaft auf einem höheren Niveau etabliert werden.

Pressekontakt

Stephan Arens
Tel. +49 (0)30 235 97 99 – 10
Email: s.arens@ufop.de