Abwasserwärme trifft Großwärmepumpe - Wirtschaftsministerin Neubaur besucht brennstofffreies Wohnquartier LÜCK
Köln, 03.06.2025 - In Köln-Ehrenfeld informiert sich NRW-Wirtschafts- und Klimaministerin Mona Neubaur über das Energiekonzept des Quartiers LÜCK. Das von der wvm Gruppe und der naturstrom AG realisierte Wohnviertel nutzt Abwasserwärme als Energiequelle für seine Großwärmepumpe. Zusätzlich macht sich eine unterstützende Power-to-Heat-Anlage niedrige Börsenstrompreise für eine kosteneffiziente Wärmebereitstellung zunutze.
Nordrhein-Westfalens Wirtschafts- und Klimaschutzministerin Mona Neubaur erklärt: „Die Wärmewende wird vor Ort gemacht – mit modernster Technologie, klugen Lösungen und vor allem: gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern. Hier im Quartier LÜCK in Köln-Ehrenfeld zeigt sich, wie von einer nachhaltigen Wärmeversorgung alle profitieren – natürlich auch unser Klima. Abwasser als klimaneutrale Wärmequelle bietet dabei besonders in Ballungsgebieten großes Potenzial. Mit unserer Initiative Abwasserwärme NRW bringen wir Kommunen und Unternehmen zusammen und ebnen den Weg für mehr solcher Vorzeigeprojekte in ganz Nordrhein-Westfalen. So wird Energie bezahlbar und sicher.“
Die vier Mehrparteienhäuser auf einem vormals brachliegenden Fabrikgelände in Ehrenfeld bieten Raum für 216 Wohneinheiten und eine Großtagespflege. Über ein lokales Wärmenetz werden sie fortan mit brennstofffreier Wärme versorgt. Neben Abwasserwärme nutzt LÜCK auch Solarenergie: Hierfür sind Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 99 Kilowatt peak installiert.
Abwasserwärme: urbane Energiegewinnung
„Mit Abwasser nutzt LÜCK eine Wärmequelle, die gerade in der Stadt reichlich vorhanden ist“, erklärt Oliver Hummel, Vorstandsvorsitzender der naturstrom AG, die das Energiekonzept des Quartiers entwickelt hat und nun umsetzt. Für die Wärmegewinnung ist ein rund 120 Meter langer Wärmetauscher im naheliegenden Kanal eingelassen. Dieser entzieht dem vorbeirauschenden Abwasser Wärmeenergie, mit der die Großwärmepumpe das Heizwasser auf effiziente 40 Grad Celsius erwärmt.
Heizung nutzt negative Strompreise
Ein wesentlicher Baustein des Wärmekonzepts ist der 20 Kubikmeter große Pufferspeicher. Dieser ermöglicht einen besonders effizienten Betrieb der Wärmepumpe. Außerdem kann eine Power-to-Heat-Anlage zugeschaltet werden, wenn der Wärmebedarf kurzzeitig stark ansteigt oder besonders viel Solarstrom produziert wird.
Zusätzlich nutzt naturstrom zur Optimierung der Wärmeversorgung auch schwankende Strombörsenpreise: Großwärmepumpe und Power-to-Heat-Anlage beziehen für Ihren Betrieb auch Ökostrom aus dem Netz zu stündlich wechselnden Preisen. „Es ist uns so möglich, niedrige oder negative Börsenstrompreise für eine kostengünstige Wärmebereitstellung zu nutzen“, freut sich Hummel. „Das Wasser im Pufferspeicher können wir auf diese Weise auf bis zu 70 Grad erhitzen und so für Zeiten mit hohem Bedarf oder erhöhtem Strompreis speichern.“
Klimaschutz sozial verträglich
„LÜCK zeigt, dass klimafreundliche Wärme und bezahlbarer Wohnraum tatsächlich sehr gut vereinbar sind“, konstatiert Frank Piepers, Geschäftsführer der wvm Gruppe Köln. „Wir hoffen, mit unserem Projekt andere zu vergleichbar klimaschonenden Energielösungen anzuspornen.“
Mit der Inbetriebnahme der Großwärmepumpe im April und dem abgeschlossenen Testbetrieb der Heizungsanlage Ende Mai feierte LÜCK unlängst zwei wesentliche Meilensteine. Im vierten Quartal 2025 sollen die ersten Bewohner:innen ihre Wohnungen an der Subbelrather Straße beziehen können.
Initiative Abwasserwärme NRW
Um vergleichbare Abwasserwärme-Projekte in Nordrhein-Westfalen anzuschieben und die beteiligten Akteur:innen zusammenzubringen, haben das NRW-Wirtschaftsministerium und die angegliederte Landesagentur NRW.Energy4Climate die Initiative Abwasserwärme NRW gestartet.
Pressekontakt
Finn Rohrbeck
PR-Referent
e. finn.rohrbeck@naturstrom.de | t. +49 211 77900-393
naturstrom AG | Parsevalstraße 11 | 40468 Düsseldorf
www.naturstrom.de
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