Wie wir unseren Planeten schon beim Frühstück retten können

Jonathan Safran Foer: Wir sind das Klima!

In seinem jüngsten Werk befasst sich Jonathan Safran Foer mit dem komplexen Thema Klimawandel und lenkt dabei den Fokus auf die weltweit intensive Nutztierhaltung und die damit verbundenen Treibhausgasemissionen.

Wie schon in seinem Bestseller „Tiere essen“ von 2009 konfrontiert er Leser und Leserinnen mit den Ergebnissen seiner aufwändigen Recherche zum Thema – unmöglich, aus den vorgelegten Zahlen KEINE Rückschlüsse zu ziehen.

safran_foer_72dpiFoer führt uns nachdrücklich vor Augen, welch katastrophale Auswirkung die Massentierhaltung, der Konsum tierischer Produkte, auf die Gesundheit unseres Planeten hat. Dennoch klingt sein Appell an uns nicht dogmatisch – allzu bewusst sind ihm die menschliche Bequemlichkeit und die Abneigung, Gewohnheiten abzulegen. Eindringlich zeigt er auf, was jeder und jede tun kann (max. einmal pro Tag ein tierisches Produkt zu essen) und tun muss, um dem Klimawandel zu begegnen. Ein einzelner Veganer, eine einzelne Vegetarierin, können nicht viel ausrichten – Millionen von Menschen, die auf Fleisch verzichten, hingegen schon.

„Methan und Stickoxide“, so Foer, „sind die zweit- und dritthäufigsten Treibhausgase in der Atmosphäre. Nutztierhaltung ist verantwortlich für 37% des menschengemachten Methanausstoßes und für 67% des menschengemachten Stickoxidausstoßes.“ Menschengemacht – das bedeutet: Der Mensch hat es in der Hand, es zu verändern, in Foers Worten: Wir sind die Sintflut, und wir sind die Arche. Oder: Wir sind das Problem, aber auch die Lösung.

Alle, die tierische Produkte verzehren, sollten dieses Buch lesen – es ist reich an Erkenntnisgewinn, gut zu lesen, trotz der vielen unbequemen Wahrheiten. Dirk Rossmann, Gründer der gleichnamigen Drogeriemarktkette hat nach der Lektüre von „Wir sind das Klima“ im Herbst 2019 2000 Exemplare des Buches an alle Bundestagsabgeordneten sowie die Vorstände aller DAX-Konzerne gesendet – gut so! 25.000 weitere Exemplare konnten zudem kostenlos über die Homepage seines Drogeriemarktes bestellt werden.

Epilog: Nach der Lektüre des Buches „Tiere essen“ im Jahr 2010 wurde ich endgültig zur Vegetarierin.

Foers „Wir sind das Klima“ verändert gerade das Bild in meinem Kühlschrank: Milch wird ein ums andere Mal gegen Hafermilch getauscht, Eier sind noch seltener drin als vorher. Käse und Quark essen wir ab und an. Es ist ein Anfang. Es lässt mich nicht los.

Die Rezension wurde verfasst von Bettina Bischof. 

"Wir sind das Klima" ist am 12. September 2019 im Kiepenheuer & Witsch Verlag erschienen.

Foto: Kiwi-Verlag 

Dieser Artikel wurde im Renews, dem Newsletter der Agentur für Erneuerbare Energien, veröffentlicht.