EU-Kommission erwartet 7-Jahreshoch für Hülsenfrüchte in Europa

Berlin, 11. September 2024. Die EU-Erzeugung von Hülsenfrüchten zur Ernte 2024 dürfte nach Einschätzung der EU-Kommission mit einem Plus von 10 % das Vorjahresergebnis und auch das Mittel der vergangenen fünf Jahre übertreffen. Den größten Zuwachs verzeichnen Futtererbsen und Ackerbohnen.

Den Zahlen der Kommission zufolge dürften EU-weit im Jahr 2024 knapp 6,8 Mio. t Hülsenfrüchte geerntet werden und damit 10 % mehr als im Vorjahr. Das Rekordergebnis von 6,9 Mio. t aus dem Jahr 2017 (EU-28) wird damit nur knapp verfehlt. Vor allem Futtererbsen werden mit 2,2 Mio. t und einem Plus von voraussichtlich 16 % im Vergleich zum Vorjahr umfangreicher gedroschen. Diese Zunahme ist nach Einschätzung der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (mbH) sowohl auf die Ausdehnung der Anbaufläche als auch auf voraussichtlich höhere Erträge zurückzuführen

Mit 2,9 Mio. t und einem Anteil von 43 % an der gesamten Leguminosenernte bleibt die Sojabohne die wichtigste Hülsenfrucht in der Union. Trotz geringerer Erträge wird die Erntemenge voraussichtlich 5 % höher ausfallen als im Vorjahr. Das wäre die größte Ernte seit Beginn der Aufzeichnung. Auch der Anbau von Ackerbohnen wurde ausgedehnt. Die EU-Kommission schätzt die EU-Erzeugung auf 1,3 Mio. t; dies wäre eine Zunahme um rund 14 % im Vergleich zum Vorjahr. Demgegenüber bleibt die EU-Süßlupinenernte mit 345.000 t hinter dem Vorjahresergebnis von 362.000 t zurück. 

Die Union zur Förderung von Oel- und Proteinpflanzen e.V. (UFOP) stellt fest, dass die Anbauentwicklung das grundsätzliche Interesse der Erzeuger bestätigt, den Anbau von Leguminosen beizubehalten oder sogar auszuweiten. Die Förderunion kritisiert jedoch, dass die Leistungen dieser Kulturart für Biodiversität und Klimaschutz nicht sachgerecht und angemessen eingepreist werden. Kurzum, der Anbau von Körnerleguminosen muss sich langfristig für entsprechende Fruchtfolgeplanungen rechnen, damit die wiederholt geäußerte politische Forderung nach mehr Resilienz im Ackerbau nicht ins Leere läuft. Die UFOP begrüßt die Initiativen des Bundeslandwirtschaftsministeriums zur Förderung des Anbaus und der Vermarktung der Körnerleguminosen als Beitrag zur Erhöhung der Wertschöpfung, die auch die Landwirte erreichen müsse. Mit Blick auf die laufenden Verhandlungen zum Haushalt des Bundeslandwirtschaftsministeriums im Deutschen Bundestag appelliert der Verband an die Verantwortlichen, die Begleit- und Fördermaßnahmen im Bereich der Eiweißpflanzenstrategie (EPS) ausreichend attraktiv zu gestalten, um die grundsätzlich positive Entwicklung zu unterstützen. 

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