Green Utopia - grüne Zukunft mit Aussicht
„Imagine a future with a fairytale life …“ – so lautet der Anfang einer Vision vom gesellschaftlichen Wandel, der den Klimawandel überholt. Entwickelt und animiert haben Studierende in Österreich diese und weitere utopische Ideen für eine klimafreundliche und nachhaltige Welt auf Grundlage aktueller Forschungsergebnisse. Unter dem Titel „Green Utopia“ wurden die Ansätze nun auf einem Symposium im Greentech Valley Innovationszentrum für Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft vorgestellt und diskutiert.
Was Utopien mit dem realen Klimawandel zu tun haben, und warum es wichtig ist, sie als Treiber für Veränderungen zu begreifen, bringt Illona Otto vom Wegener Center (Uni Graz) so auf den Punkt: „Es ist bemerkenswert, dass wir uns eine globale Klimakatastrophe leichter vorstellen können als das alltägliche Leben in einer Netto-Null-Zukunft und einer klimaresilienten Zukunft. […] Initiativen wie Green Utopia helfen uns, die vor uns liegende Zukunft zu visualisieren und zu diskutieren. Wenn wir wissen, was das Ziel ist, können wir es schneller erreichen.“
Angesichts der Klimakrise sind neben Schnelligkeit auch Kreativität und vor allem Teamwork gefragt — das ist der Kerngedanke des Projekts. Bernhard Puttinger, Geschäftsführer des Green Tech Valley Cluster, ist überzeugt: „(…) die Klimakrise sowie der damit verbundene Wandel hin zu einer umfassenden Ressourcen- und Kreislaufwirtschaft erfordern genauso ein nahezu utopisches Denken. Wir müssen schneller als der Klimawandel sein. Das ist das Gebot der Stunde. Hier sind Visionen, hier sind Mut, hier sind grüne Lösungen gefragt.“
So haben die Studierenden der TU Graz und der FH Joanneum Graz innerhalb von nur drei Monaten nicht nur Ideen entworfen, Ansätze weitergedacht und Technologien entwickelt, sondern auch komplexe wissenschaftliche Zusammenhänge vereinfacht und in kurzen Animationsfilmen anschaulich dargestellt. Die interdisziplinäre Zusammensetzung der Studierendenteams hat unterschiedliche Blickwinkel und Expertisen zusammengebracht und damit die Kreativität gefördert. Auf diese Weise sind acht Utopien entstanden, die verschiedene Lebensbereiche betreffen und zeigen, wie eine „grüne“ Zukunft nach der Energie-, Rohstoff- oder Mobilitätswende aussehen könnte. Da ist zum Beispiel die Vorstellung des Bauens mit natürlichen Materialien und modularen Holzstrukturen, um Bauabfälle zu reduzieren und CO2 zu speichern. Oder auch die Idee, mit einem „photokatalytischen Kollektor“ aus Sonnenlicht direkt Wasserstoff als Kraftstoff für die Schifffahrt und den Luftverkehr zu gewinnen. Visionär ist auch die Überlegung CO2 sinnvoll zur Beschleunigung des Pflanzenwachstums einzusetzen und in Proteinpulver für die Lebensmittelproduktion umzuwandeln.
Was alle der Utopien gemeinsam haben, ist, dass sie zwar unwirklich und illusorisch erscheinen und dennoch die Grenzen des Machbaren verschwimmen lassen. „Es ist von immanenter Bedeutung, sich das Undenkbare vorzustellen, um revolutionäre Technologien realisieren zu können“, betont Stefan Spirk von der TU Graz.
Initiiert wurde das Projekt vom Green Tech Valley Cluster, der Creative Industries Styria, dem Holzcluster Steiermark, der TU Graz und der FH Joanneum Graz.
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