Dark Eden - Der (Alb)traum vom Erdöl

Ab dem 11. April ist der Dokumentarfilm „Dark Eden“ von Jasmin Herold und Michael Beamish im Kino zu sehen, der über die Anwohnerinnen und Anwohner der Öl-Stadt Fort McMurray berichtet. Eindrucksvolle Bilder verbinden persönliche Schicksale mit den Folgen der Umweltverschmutzung durch die Ölproduktion.

wfilm_darkeden_plakat_web_72dpiDer Dokumentarfilm „Dark Eden“ von den Regisseuren Jasmin Herold und Michael Beamish wurde von der MADE IN GERMANY Filmproduktion GmbH, in Koproduktion mit dem ZDF und 3SAT, produziert. Der Film erzählt von der kanadischen Stadt Fort McMurray, die seit den 1960er Jahren aufgrund der Förderung von Ölsanden einen rasanten Zuwachs erlebte. Vorgestellt werden einzelne Protagonisten, deren persönliche Gründe für ihren Aufenthalt in der Stadt erforscht werden. Aus einer selbstkritischen Perspektive betrachtet werden auch die Erlebnisse der Filmemacherin in Fort McMurray ein Teil der Narrative.

In den meisten Fällen ist das Leben der Menschen durch ihre Arbeit direkt mit der Ölgewinnung verknüpft, deutlich wird aber auch, dass sich das gesamte Stadtleben nach dem Öl richtet. Häusersiedlungen, Industrieschornsteine und künstliche Seen dominieren das Stadtbild, das in einer Vielzahl von Helikopteraufnahmen eingefangen ist. Die Verseuchung der Seen mit Chemikalien hat weitreichende Auswirkungen auf die lokale Tier- und Pflanzenwelt und auch nicht zuletzt drastische Konsequenzen für die Gesundheit der Anwohnenden. Der Film zeigt, wie in Fort McMurray Klimaaktivisten auf die Bewohnenden treffen, deren Lebensgrundlage von dem geförderten Öl abhängig ist. Mit dem Fall des Ölpreises werden die Hoffnungen von vielen Angestellten durch die Arbeitslosigkeit zerstört, sodass sie ihren Wohnort in Fort McMurray aufgeben müssen.

Währenddessen scheinen die Rauchschwaden aus den Industrieschornsteinen bildlich immer größer zu werden, bis ein Waldbrand die gesamte Stadt zur Evakuierung zwingt. Dass Klimakatastrophen durch Treibhausgase verursacht werden, die in Fort McMurray noch vermehrter als bei konventioneller Ölförderung freigesetzt werden, sehen die meisten Interviewten nicht ein. Auch der folgende Wiederaufbau der Stadt setzt die Ölsandföderung nahtlos fort.

„Eine spannende und bildgewaltige Filmerzählung“ - DOK.fest München

„‘Dark Eden‘ sollte ursprünglich ein Film über Ölsand und Umweltzerstörung in Kanada werden, wurde dann aber zu viel mehr. Ein ungewöhnlicher, emotionaler Dokumentarfilm.“ - programmkino.de

Dark Eden ist ab dem 11. April 2019 im Kino zu sehen.

Dieser Artikel wurde im Renews, dem Newsletter der Agentur für Erneuerbare Energien, veröffentlicht.

Foto: © W-film / Andreas Köhler

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