Erneuerbare Energien und Grundlastkraftwerke – ein Systemkonflikt?
Der Ausbau der Erneuerbaren Energien verändert die Strukturen des Kraftwerksparks. Statt ständig laufender Grundlastkraftwerke übernehmen die fluktuierenden Wind- und Sonnenenergie verstärkt die Stromversorgung und müssen ins Netz integriert werden. Diese Auffassung teilen Wissenschaftler aller renommierten Forschungsinstitute. In ihren Schlussfolgerungen gehen aktuelle Studien aber deutlich auseinander: Forscher des Instituts für Energiewirtschaft und Rationelle Energieanwendung (IER) gehen davon aus, dass Atomkraftwerke kein "Hemmschuh" für Erneuerbare Energien sind, auch wenn sie nur bis zu 50 Prozent ihrer Leistung drosseln können. Dagegen rechnen Forscher des Fraunhofer-Instituts für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) damit, dass sich bis 2020 die sogenannte "residuale Last" halbiert, also der Deckungsbedarf für konventionelle Kraftwerke. Längere Laufzeiten und neue Kohlekraftwerke wären damit überflüssig und sogar kontraproduktiv.
Mit diesen technischen Konflikten sind aber auch zahlreiche weitere Fragezeichen verbunden: Wie steht es um die Wirtschaftlichkeit von neuen Kraftwerken? Welchen Einfluss hätte eine Laufzeitverlängerung auf die Strompreise und den Klimaschutz?
Die aktuelle Ausgabe von "Renews Spezial" geht diesen Fragen nach, analysiert die aktuellsten Gutachten und ordnet Forschungsergebnisse ein.
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