Erneuerbare Energien: Ein Gewinn für den Wirtschaftsstandort

RENEWS SPEZIAL Nr. 72 / April 2014 - Hintergrundwissen zu den wirtschaftlichen Effekten des Ausbaus der Erneuerbaren Energien in Deutschland und zur Zusammensetzung und den Einflussfaktoren der Industriestrompreise.

Im Jahr 2013 hatten die Erneuerbaren Energien einen Anteil von einem Viertel am deutschen Stromverbrauch und etwa 12 Prozent am gesamten Energieverbrauch. Das Geschäft mit der Herstellung von Erneuerbare-Energien-Anlagen, mit Projektierung, Bau, Wartung und Betrieb hat sich zu einem bedeutenden, nicht mehr wegzudenkenden Wirtschaftsfaktor entwickelt. Allein 2013 investierten Unternehmen und Privatpersonen etwa 16 Milliarden Euro in den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Anlagenhersteller und Zulieferer der Erneuerbare-Energien-Branche sowie Projektierer sind im Inland wie auf dem Weltmarkt erfolgreich in der Vermarktung ihrer Produkte.

Deutschland wird vielfach als wirtschaftlicher „Fels in der Brandung“ in der von der Finanz- und Währungskrise geschwächten Europäischen Union angesehen. Gleichzeitig hört man jedoch Stimmen, die vor einer „Deindustrialisierung“ Deutschlands warnen: Die Erneuerbaren Energien schwächten angeblich den Wirtschaftsstandort Deutschland, lösten Unternehmensverlagerungen ins Ausland aus und sorgten durch “explodierende” Strompreise für den Verlust von Arbeitsplätzen. Hier besteht allerdings ein eklatanter Widerspruch zu den volkswirtschaftlichen Realitäten: Die Industrie baut im Jahr 2014 Arbeitsplätze auf statt ab, die Exporte der deutschen Wirtschaft erreichen neue Rekordwerte, selbst energieintensive Branchen wie die Stahlindustrie steigern ihre Produktion, und die Gesamtzahl der Erwerbstätigen steigt seit 2010 stetig an. Auch der Konsum brach im Jahr 2013 alle Rekorde.

Statt für den wirtschaftlichen Niedergang Deutschlands zu sorgen, scheint die Energiewende vielmehr einen entscheidenden Anteil daran zu haben, dass Deutschland weiterhin die Konjunkturlokomotive Europas bildet. Für die Behauptung, die Energiewende führe zu einer Verlagerung von Industrien ins Ausland, gibt es bisher hingegen keinerlei Belege. Ohnehin lassen sich unternehmerische Entscheidungen, den ganzen Betrieb oder einzelne Produktionseinheiten in andere Länder zu verlagern, in der Regel nicht pauschal auf einzelne Faktoren wie die Höhe der Energiepreise bestimmte politische Eingriffe zurückführen. Daher stellt sich die Frage, welche Rolle die Energiekosten für die deutsche Wirtschaft tatsächlich spielen. Welche Branchen bzw. Unternehmen sind tatsächlich von hohen Strompreisen betroffen und welche profitieren eher, etwa von großzügigen Begünstigungsregelungen, gesunkenen Börsenstrompreisen und neuen industriellen Perspektiven dank der Energiewende? Dieser Renews Spezial beschäftigt sich mit den wirtschaftlichen Effekten des Ausbaus der Erneuerbaren Energien und vermittelt Hintergrundwissen zur Zusammensetzung und den Einflussfaktoren der Industriestrompreise.

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