Höherer Importbedarf bei Raps nach kleinerer EU-Ernte
Berlin, 29. Januar 2025. Die EU-Kommission hatte die Erwartungen an die europaweite Rapsernte 2024 Ende vergangenen Jahres deutlich auf ca. 17,2 Mio. t nach unten korrigiert. Angesichts der kleineren Ernte und einer zu erwartenden Rapsverarbeitung von ca. 23 Mio. t ist die EU damit auf mehr Ware aus dem Ausland angewiesen. Wichtigste Abnehmer sind die deutschen Ölmühlen mit einer Verarbeitungskapazität von ca. 10 Mio. t Raps. Während bei den Herkünften in der ersten Wirtschaftsjahreshälfte die Ukraine dominierte, rücken zum Jahreswechsel zunehmend Kanada und Australien in den Mittelpunkt.
Seit Beginn des Wirtschaftsjahres 2024/25 wurde bis zum 19. Januar 2025 mit 3,4 Mio. t gut 5 % mehr Raps in die EU-27 importiert als im Vorjahreszeitraum. Mit einer Menge von 2,2 Mio. t und einem Importanteil von 63 % bleibt die Ukraine wie auch in den Jahren zuvor das wichtigste Herkunftsland. Das Vorjahresvolumen von 2,1 Mio. t wird damit knapp übertroffen. In der zweiten Hälfte des Wirtschaftsjahres wird zunehmend die zweite Importwelle aus Australien in den Fokus rücken. Bis Mitte Januar konnte das Land bereits 875.000 t Raps am EU-Markt platzieren. Nach Recherche der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (mbH) sind das etwa 19 % mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Mit einem Anteil von knapp 26 % bleibt Australien der zweitwichtigste EU-Rapslieferant, gefolgt von Kanada mit 144.000 t. Das kanadische Liefervolumen hat sich gegenüber dem Vorjahr mehr als verdreifacht – wenn auch auf geringem Niveau. Aufgrund der in Kanada angebauten GVO-Sorten ist das daraus hergestellte Rapsöl nicht uneingeschränkt in der EU verwertbar. Der Import dient daher vorrangig zur Biokraftstoffherstellung. Serbien und Moldawien lieferten indes lediglich einen Bruchteil der Vorjahresmenge.
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