Wer wird Energielandwirt des Jahres?

Was Landwirtschaft kann, zeigt sich jedes Jahr beim CeresAward. Zum neunten Mal verleiht agrarheute den mit 20.000 Euro dotierten Preis. In zehn verschiedenen Kategorien können sich Landwirt*innen für die begehrte Auszeichnung bewerben. Eine der Kategorie ist der Energielandwirt des Jahres, in der nun drei Finalisten feststehen. Am 12. Oktober werden sie bei der Preisverleihung in Berlin erfahren, ob sie in ihrer Kategorie gewonnen haben.

© AgnieszkaKowalczyk/unsplash.com„Der Trend zu Nachhaltigkeit und bewusster, regionaler Ernährung in der Gesellschaft hat die heutige Landwirtschaft geprägt. Sowohl im Umweltschutz, beim Tierwohl und in der Zusammenarbeit mit der Gesellschaft finden Landwirte spannende Lösungen für die Anforderungen, die an sie gestellt werden“, sagt Simon Michel-Berger, Chefredakteur von agrarheute.
Alles ist im Wandel und an vielen Stellschrauben wird gedreht, um den menschengemachten Klimawandel abzumildern und auch sorgsam mit unseren Ressourcen umzugehen. Auch Landwirt*innen leisten ihren Betrag. Wie dies aussehen kann, können wir jedes Jahr bei der Wahl der jeweils drei Finalist*innen in jeder der zehn Kategorien bestaunen. Enthusiasmus und Kreativität sind bei allen Bewerber*innen zu finden.

Eine für uns besonders wichtige Kategorie ist „Energielandwirt des Jahres“. Hier geht es nicht nur um die Viehzucht oder beispielsweise den Ackerbau, sondern auch um den Einsatz von Erneuerbaren Energien in der Landwirtschaft. Partner der Kategorie ist die R+V Versicherung.

„Uns wurde ja buchstäblich der rote Teppich ausgerollt“, sagte Thomas Karle aus Kupferzell in Baden-Württemberg nach seiner Auszeichnung als Energiewirt des Jahres 2021. In diesem Jahr kommen die Finalisten aus Schleswig-Holstein, Bayern und Niedersachsen. Mehrere Tage war unsere Kollegin Bettina Bischof unterwegs, um als Jurymitglied der Kategorie die Finalisten und ihre Höfe kennenzulernen.



Einer der Finalisten ist Hannes Porzelt aus Itzgrund© Timo Jaworr für agrarheute. 2016 hat er seine Biogasanlage in Betrieb genommen und produziert mit Gülle und Mist erneuerbaren Strom (75 kWel). Dieser wird zusammen mit dem Strom der sechs Photovoltaikanlagen (90kWp) ins öffentliche Netz eingespeist. Die durch diesen Prozess entstehende Abwärme wird im Winter für das Wohnhaus und im Sommer zum Trocknen des Getreides genutzt.


© Timo Jaworr für agrarheuteBenno Föcke aus dem Emsland ist der zweite im Bund der Finalisten zum „Energielandwirt des Jahres“. Auch Föcke setzt auf Biogas. Mit Gülle und Mais kommt er mit seiner Anlage auf eine Leistung von etwa 1.500 KW, ein 600 Kubikmeter großer Wärmespeicher und eine Holztrocknung für Scheitholz gehören auch dazu. Windenergie (2,35 MW) - und PV-Anlagen (150 kW) auf dem Hof runden das Konzept Fockes ab. Bereits 1996 nahm seine erste Windenergieanlage die Arbeit auf.


Der dritte Finalist ist Rainer Carstens vom Westhof Bio im Kreis Dithmarschen. Sein vier Hektar großes© Timo Jaworr für agrarheute Gewächshaus wird zu 100 Prozent mit der Abwärme seiner Biogasanlage geheizt. Der durch die Anlage, die mit Grasschnitt und Gemüseresten arbeitet, erzeugte Strom wird von 7.000 Haushalten genutzt. Das dabei entstehende Gärsubstrat und die Abluft kommen als Dünger im Gewächshaus zum Einsatz. Seit 2015 ist der Westhof Bio so energieneutral. Solar- und Windenergie helfen dabei.



„Es werden Sieger in zehn Einzelkategorien ausgezeichnet: Ackerbauer,
Energielandwirt, Biolandwirt, Junglandwirt, Rinderhalter, Schweinehalter, Geflügelhalter, Manager, Unternehmerin sowie Geschäftsidee“, so agrarheute. Wer sich am Ende durchsetzt, seine Kategorie gewinnt und vielleicht auch „Landwirt des Jahres“ wird, zeigt sich in diesem Jahr bei der Verleihung am 12. Oktober in Berlin. Wir werden davon berichten.