17. Versorgungssicherheit wird gestärkt

(Foto: Tracy Adams/unsplash.com)Die Versorgungssicherheit ist im Strombereich in Deutschland laut SAIDI-Index gestiegen. Mit dem stetigen Wachstum der Erneuerbaren Energien verändern sich allerdings auch die Ansprüche an das Stromversorgungssystem. Durch den Zubau an Erneuerbaren-Energien-Anlagen steigt die Zahl kleinerer Produzenten, die dezentral Strom aus erneuerbaren Quellen in die Netze einspeisen. Wegen der schwankenden Erzeugung von Wind- und Solarstrom besteht innerhalb des Stromnetzes Koordinierungsbedarf.

Die Verknüpfung der verschiedenen Netze ist eine Grundlage für die notwendige Flexibilität des Energiesystems der Zukunft. Denn jee größer der Anteil von Wind- und Solarenergie an der Stromproduktion ist, desto weniger Grundlastkraftwerke werden benötigt. Zur Ergänzung sind vor allem flexible Kraftwerke geeignet, die bedarfsgerecht einspringen, wenn Flaute ist und die Sonne nicht scheint. Das sind vor allem gut regelbare Biomasse- und Pumpspeicherkraftwerke, aber auch Erdwärme- und Gaskraftwerke. Biomasse, Wasserkraft und Erdwärme können dann sowohl zur Grundlastversorgung als auch flexibel als Regelenergie eingesetzt werden. Im Gegensatz dazu lassen sich Braunkohle- und Atomkraftwerke kaum regeln. Eine intelligente Verknüpfung und Steuerung erneuerbarer Energien erfolgt in der Praxis schon in sogenannten Kombikraftwerken. 

Ein anderer Aspekt beleuchtet die Entlastung für das Stromnetz der Zukunft. Selbst die Stromnetzbetreiber wissen meist wenig über die aktuelle Stromnachfrage oder über die Einspeisung in das Netz durch kleinere Kraftwerke, wobei das Steuern der Stromnachfrage Entlastung und Sicherheiten mit sich bringt. Um dieses Wissen zu verbessern, muss das Netz „intelligenter“ werden, was man auch mit dem Begriff „Smart Grid“ bezeichnet. Stromkunden können beispielsweise ihre Geräte so steuern, dass sie vorrangig dann in Betrieb gehen, wenn der Strompreis niedrig ist. Ziel muss es sein, Stromangebot und -nachfrage optimal aufeinander abzustimmen. Die Verbraucher*innen werden so für einen bewussteren Umgang mit dem Strom belohnt.